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Kruzifix

Museum Schloss Fellenberg


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2017MSF0458
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Kruzifix unter Glaskuppel
Sachgruppe:
Material:
Metall (Messing, Vegoldungen, Versilberungen, Keramik)
Technik:
Metalltechnik (und keramische Techniken)
Maße:
Gesamt:
Höhe: 48 cm
Breite: 20.5 cm
Tiefe: 8.5 cm

Beschreibung

Beschreibung
Das aufwändig gestaltete Abendmahlskreuz gehörte ursprünglich wohl zu einer Kirche, Kapelle oder dem Hausaltar einer gutbürgerlichen Familie. Das Kruzifix steht auf einem Sockelpostament bestehend aus einer mehrfach profilierten Sockelplatte, einem breiten Karnies geziert mit Weinpokal (Hinweis auf die Eucharistie) und Pflanzenornamentik im Relief, sowie einer profilierten Deck-platte. Die Profilglieder und Ornamente sind mit Blattgold bzw. Blattsilber belegt.
Das Kruzifix mit durchbrochener Zierumrahmung (Akanthusblattwerk und Strahlenkranz der jeweils in vier Blüten angeordnet ist) ist mit Messing beschlagen. Die Kreuzenden sind mit durchbrochener Zierornamentik versehen, die in der Mitte Passionswerkzeuge wie Leiter, Rute oder Lanze, zeigen. Am Fuß des Kreuzes ist das Angus dei auf dem Buch mit sieben Siegeln [1] im Relief dargestellt.
In der Kreuzmitte ist das Auge Gottes in einem Stern mit Pflanzenornamentik in Form einer goldenen Plakette appliziert.
Der Christuskorpus und das Schild mit der Inschrift INRI aus weiß glasierter Keramik sind aufgesetzt.

Ikonographie
[1] In der Offenbarung des Johannes nimmt die Vorstellung des Lammes, das hier identisch mit Jesus Christus ist, einen breiten Raum in der apokalyptischen Schau des Sehers ein. In der großen Thronsaalvision des Johannes wird das Aussehen des Lammes als „wie geschlachtet“ beschrieben (Offb 5,6 EU). Es ist das Zentrum der Anbetung (Offb 5,8f EU). Allein das Lamm kann das Buch mit den sieben Siegeln öffnen, was die einzelnen endzeitlichen Geschehnisse des Buches in Gang setzt (Offb 5,5 EU). Im selben biblischen Buch wird auf die „Hochzeit des Lammes“ verwiesen, die am Ende der Zeiten stattfinden wird, wenn Christus die erlöste Menschheit als seine „glückliche Braut“ zu Gott heimführt (vgl. Offb 19,9 EU). Am Ende ist es das Lamm, das zusammen mit Gott das Zentrum des neuen Jerusalems ist (vgl. Offb 14 EU).

Literatur
Erklärendes Wörterbuch zur Christlichen Kunst, Hannelore Sachs, Ernst Badstüber, Helga Neumann, Verlag Werner Dausien, Hanau, ISBN 3-7684-9305-9