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Akkord-Zither Fidola und Mandolinette

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0108
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Akkord-Zither Fidola und Mandolinette
weitere Objektbezeichnung:
"Fischer's Fidola" - "Fischer's Mandolinette"
Sachgruppe:

Beschreibung

Akkord-Zither Fidola und Mandolinette ("Fischer's Fidola" - "Fischer's Mandolinette")

Das vorliegenden Exponat ist ein zweiteiliges, 44 cm breites, 56 cm tiefes und insgesamt 12 cm hohes, Zither-artiges Instrument, das zwischen 1900 und etwa 1935 von der Brunndöbra-Klingenthaler Firma "Joseph Fischer" (Sachsen) nach dem "Deutschen Reichspatent" (No. 246857 D.R.Patent a) hergestellt worden ist. Es handelt es sich dabei um eine mit bunten Blumen handbemalte griffbrettlose "Akkord-Zither" mit Holzkorpus, die auch "Mandolinette" oder "Hammerzither" genannt wird. Auf dem abnehmbaren, ebenfalls hölzernen Aufsatz der rechten Seite befindet sich ein Reihe weiß-grüner kleiner Kunststoff-Knöpfe (15), welche die in diesem Instrumentkasten befindliche Hammermechanik in Gang setzen und durch den Aufschlag auf die gespannten und entsprechend gestimmten Stahlseiten des Grundinstruments mit dem Markennamen "Fidola", Töne erzeugen. Auch die Hämmer der Mechanik bestehen aus Holz. Als Laieninstrumente konzipiert und industriell gefertigt besitzt diese Fidola kein Griffbrett, sondern ausschließlich frei schwingende und teilweise in Akkordgruppen angeordnete Saiten. Ein spezielles Notenblatt (Tabulatur) wird unter diese gelegt, so dass das Instrument auch ohne Notenkenntnisse gespielt werden kann.

Allgemein zum Produktionsort:
Der Ort Brunndöbra, heute ein Ortsteil von Klingenthaler, im Erzgebirge in Sachsen erlebte als Bergbauort im 17. Jh. eine Ansiedlung zahlreicher protestantischer Glaubensflüchtlinge (Exulanten) aus Böhmen, die im Zuge der Gegenreformation ihre böhmische Heimat verließen. Sie brachten ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im Geigenbau mit, wodurch die Region binnen kurzer Zeit zu einem Zentrum des Geigenbaus wurde. Im 19. Jahrhundert wurde in Brunndöbra wie auch in Klingenthal der Geigenbau zunehmen von der Produktion von Mundharmonikas und Akkordeons abgelöst - es entstanden zudem mehrere Zupfinstrumenten-Manufakturen, von denen die Firma von Joseph Fischer (seit etwa 1900) neben der bis heute bestehenden "Zupfinstrumentenmanufaktur Hopf" eine der bekanntesten war.