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Mechanische Milch-Zentrifuge

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0181
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Mechanische Milch-Zentrifuge
weitere Objektbezeichnung:
"Liliput Alpha Separator"
Sachgruppe:
Küchenarbeit (Ausstattung)
Signatur:

nummeriert (Gehäuse und Kurbel: 07071 und 09294)

Material:
Maße:
Gesamt: L: 45 cm, B: 31 cm, H: 43 cm, D: 28 cm (Behälter)

Beschreibung

Mechanische Milch-Zentrifuge ("Liliput Alpha Separator")

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um eine von der "Alfa-Laval Separatoren GmbH" in den 1920er/1930er-Jahren in Berlin hergestellte Milch-Zentrifuge "Liliput Alfa Separator". Das Gerät besteht neben dem 28 cm im Durchmesser messenden, topfförmigen und abnehmbaren Metallbehälter mit Ablauf aus einem gusseisernen Kurbelgehäuse mit zweifüßiger Standplatte sowie einsteckbarer Handkurbel, mit der ca. 70 Umdrehungen pro Minute möglich war, und dem sich im Gehäuse befindlichen Getriebe, welches die Drehkraft der Kurbel auf die Drehvorrichtung des Behälters überträgt. Der Separator hatte eine Stundenleistung von 45 bis 65 Liter. Er wird heute auf einem verschraubten Holzbrett präsentiert.


Zu Zentrifugen und Milchzentrifugen allgemein:
Die Zentrifuge ist ein technisches Gerät, das unter Ausnutzung der Massenträgheit arbeitet. Die Funktionsweise beruht auf der Zentrifugalkraft, welche aufgrund einer gleichförmigen Kreisbewegung des zu zentrifugierenden Gutes zustande kommt. Dieses Phänomen wird zur Stofftrennung genutzt - eine Zentrifuge kann die unterschiedlichen Bestandteile von Suspensionen, Emulsionen und Gasgemischen trennen. Partikel oder Stoffe mit höherer Dichte wandern aufgrund der höheren Trägheit während des Drehens innerhalb der Zentrifuge nach außen, wobei sie die Bestandteile mit niedrigerer Dichte verdrängen, die hierdurch zur Mitte gelangen.
Im landwirtschaftlichen und häuslichen Bereich wurden Zentrifugen seit dem 19. Jh. zur Verarbeitung von Milch und bei der Herstellung von Butter genutzt. Der natürliche Fettgehalt von Kuhmilch liegt bei ca. 4,2 %. Zur Einstellung des Fettgehalts wurde die Milch zunächst in einer Milchzentrifuge (Separator) in Rahm, Magermilch und Nichtmilchbestandteile getrennt, denn aufgrund des oben beschriebenen Phänomens der Zentrifugal- und Zentripetalkräfte ordnen sich diese drei Komponenten mit steigender Dichte folgendermaßen von innen nach außen an: Rahm (innen; Dichte von reinem Milchfett: 0,93 kg/dm³), Magermilch (mittig; Dichte 1,035??1,038 kg/dm³), Nichtmilchbestandteile (außen durch die höchste Dichte). Die letztgenannten Bestandteile sammeln sich außen am Rand des Separators als sogenannter "Zentrifugenschlamm" an und werden nach einer bestimmten Zeit bei einer Teilentleerung des Behältnisses entfernt. Anschließend konnte der Fettgehalt der Magermilch durch Hinzufügen von Rahm beliebig eingestellt werden. Aus dem gewonnenen Rahm wurde zudem im Folgenden durch weitere Prozesse Butter hergestellt (nach: wikipedia).

Zur Firma "Alfa":
Die Gründung des heutigen Unternehmens "DeLaval" fand im Jahr 1883 durch Gustaf de Laval und Oscar Lamm im schwedischen Stockholm unter dem Namen "AB Separator" statt. Bereits fünf Jahre zuvor hatte de Laval die erste kontinuierliche Entrahmungszentrifuge, die maßgeblich zur Entwicklung der globalen Milchindustrie zu der heutigen Größe beitrug, patentieren lassen. Von Beginn an wurde die Milchzentrifuge international vermarktet und es entstanden weltweit zahlreiche Zweigniederlassungen. Die deutsche Niederlassung "Alfa-Laval Separatoren GmbH" hatte Geschäftsstellen in Berlin, Hamburg, Köln und München. Neben Milchzentrifugen und Butterfertigern setzte das Unternehmen auf die Mechanisierung des Melkvorganges und brachte 1917 die erste praxistaugliche, vakuumbetriebene Melkmaschine auf den Markt.
Im Jahre 1963 wurde der Name der Mutterfirma "AB Separator" in "Alfa-Laval" geändert und 1991 von der Unternehmensgruppe Tetra Laval gekauft. Knapp zehn Jahre später wurde der nicht-landwirtschaftliche Teil verkauft, während der landwirtschaftliche Teil der Firma 2000 in "DeLaval" umbenannt wurde. Die deutsche "DeLaval GmbH" hat seither ihren Sitz in Glinde bei Hamburg.
DeLaval ist heute in über 100 Ländern präsent und damit ein weltweit führendes Unternehmen von Produkten und Lösungen für die Milchwirtschaft (nach: wikipedia).