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Elektrische Handkreissäge

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0018
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Elektrische Handkreissäge
weitere Objektbezeichnung:
Typ: VS 85
Sachgruppe:
Handwerk (Bodenlegerwerkstatt)
Signatur:

nummeriert

Technik:
Metalltechnik (und Elektrotechnik)
Maße:
Gesamt: L: 47 cm, B: 34 cm, H: 28,5 cm

Beschreibung

Elektrische Handkreissäge ("Mafell", Typ: VS 85)

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um eine elektrisch betriebene Handkreissäge der Firma "Mafell" (Modell "VS 85"). Sie wird durch einen 220/380 Volt-Drehstrom-Motor, der aus Gründen der Platzersparnis direkt auf der Welle des Sägeblattes sitzt, angetrieben. Die Grundplatte der 47 cm langen und 28 cm hohen Maschine ist, wie bei Handkreissägen üblich, verhältnismäßig klein. Das Sägeblatt besitzt eine obere Schutzabdeckung aus Eisen - der bewegliche Metall-Schutz der Unterseite wird erst beim Eindringen in das Werkstück durch dieses zurückgeschoben. Bei einer Schnitttiefe von 85 mm sind Gehrungsschnitte bis zu 60 Grad möglich. Die Säge kann an zwei Griffen (im 90-Grad-Winkel zueinander angeordnet) mit beiden Händen gehalten werden. Wie bei Handkreissägen und ähnlichen Maschinen üblich, wird der Arbeitsvorgang erst durch das Betätigen von zwei Schaltern (Sicherheits- und Hauptschalter) in Gang gesetzt.

Zu Sägen generell:
Die Säge ist ein Werkzeug oder eine Werkzeugmaschine zum Sägen von Holz, Metall, Stein, Kunststoff und anderen festen Materialien. Sägen sind durch Hand-, Wasser-, Dampfkraft oder andere Energiequellen zu betreiben. Die Säge ist ein zerspanendes Werkzeug - das Sägeblatt besteht aus einer dünnen, am Rand mit meißelartigen Zähnen versehenen, linearen Stahlplatte (Hand- und Stichsägen) oder einem runden Sägeblatt (Kreissägen), das durch eine Kraft bewegt wird. Das Sägewerkzeug dringt mit seinen Sägezähnen in den Werkstoff ein - durch Wegnahme dünner Späne (Sägespäne) wird eine schmale Nut eingearbeitet, wodurch eine Trennfuge entsteht.
Je nachdem, ob das Sägeblatt mit der Hand oder mit Maschinenkraft bewegt wird, unterscheidet man zwischen Handsägen und Maschinensägen (oder Sägemaschinen). Kreis-, Ketten- und Bandsägen arbeiten mit einer kontinuierlichen - Handsägen mit einer diskontinuierlichen Bewegung der Sägezähne. Sägen arbeiten prinzipiell entweder schiebend (die meisten europäische Handsägen), oder ziehend (die meisten maschinellen Sägen, sog. Japansägen), oder sind im beidseitigen Schnitt verwendbar (Forstsägen sowie Fein- und Metallsägen).
Um ein Festklemmen des Sägeblattes im Werkstoff zu verhindern, muss der Schnitt breiter sein als das Sägeblatt (Freischnitt). Dies wird durch ein gewelltes, gestauchtes oder geschränktes Sägeblatt gewährleistet: Bei einem gewellten Sägeblatt sitzen die einzelnen Zähne nicht auf einer geraden Linie, sondern laufen in leichten Kurven; gestauchte Zähne sind an ihren Spitzen breiter. Bei einem geschränkten Sägeblatt sind die Zähne abwechselnd nach rechts und links gebogen.

Zu Kreissägen allgemein:
Wie alle Sägen ist auch eine Kreissäge ein Werkzeug bzw. speziell eine Werkzeugmaschine zur spanenden Trennung von Werkstücken. Sie dient insbesondere zum Sägen von Holz, Metall, Kunststoff, Stein oder Baustoffen. Das eigentliche Werkzeug ist ein rundes Kreissägeblatt.
Es gibt stationäre und Handkreissägen.
Stationäre Kreissägen werden in erster Linie Werkstätten und auf Baustellen eingesetzt, wobei generell zwischen Sägen für den handwerklichen und den industriellen Einsatz differenziert wird, da sich die Maschinen in ihren Dimensionen und ihrer Funktion zum Teil erheblich unterscheiden.
Zu Handkreissägen allgemein:
Der Aufbau einer Handkreissäge unterscheidet sich von dem stationärer Kreissägen. Während bei stationären Kreissägen das Arbeitsstück über den Arbeitstisch geführt wird, wird bei einer Handkreissäge in umgekehrter Weise das Werkzeug über das Arbeitsstück geführt. Im Vergleich mit dem Arbeitstisch einer stationären Kreissäge ist die Grundplatte der Handkreissäge verhältnismäßig klein. Das Sägeblatt ist nach oben hin verdeckt, wodurch Verletzungen und das Umherfliegen von Spänen vermieden werden. Der untere Teil des Sägeblattes ist zumeist mit einem beweglichen Schutz verdeckt, der erst beim Eindringen in das Werkstück durch dieses zurückgeschoben wird. Bei dem Typ der Tauchsäge ist die Grundplatte dagegen beweglich gelagert, so ragt das Sägeblatt in Ruhestellung nicht nach unten aus der Platte heraus, sondern wird erst zum Schnitt durch die Grundplatte nach unten herausgedrückt.
Aus Gründen der Platzersparnis sitzt das Sägeblatt oft direkt auf der Welle des elektrischen Antriebes. Aktiviert wird die Maschine durch Betätigen von zwei Schaltern am Handgriff, wobei der Hauptschalter mit dem Zeigefinger, der Sicherheitsschalter mit dem Daumen betätigt wird (Verhinderung unbeabsichtigter Aktivierung). Die Späne werden durch ein Rohr zur Seite und nach hinten ausgeblasen. Um einen geraden Schnitt zu gewährleisten, kann bei langen Schnitten als Führung ein Holzstab, eine Sägeschiene oder eine Wasserwaage am Arbeitsstück befestigt werden.

Zur Firma "Mafell" allgemein:
Die "Mafell AG" ist ein mittelständisches Unternehmen zur Produktion von Zimmerei-Maschinen und Elektrowerkzeugen für Tischler und Schreiner. Die Firma wurde 1899 als "Maschinenfabrik Fellbach" in Fellbach bei Stuttgart gegründet. Im Jahr 1926 entwickelte Mafell die erste tragbare elektrische Zimmereimaschine der Welt, die Kettenfräse "Maschine Type A" (noch mit Eisengehäuse). Der Firmensitz wurde 1933 nach Oberndorf-Aistaig verlagert. Ab 1960 wurden die Maschinen-Gehäuse aus Magnesium-Druckguss hergestellt. 1990 erfolgte der Umzug an den jetzigen Standort Oberndorf-Lindenhof und sieben Jahre später erfolgte die Umwandlung der "Mafell GmbH & Co. KG" in eine Aktiengesellschaft.