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Bügeleisen

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0142
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Flach-/Anlegeeisen - Blockeisen
Sachgruppe:
Schneider (Arbeitsgeräte)
Signatur:

bezeichnet (Oberseite vorne: 19)

Maße:
Gesamt: L: 19 cm, B: 10 cm, H: 18 cm (Bügeleisen 1 - li. im Bild), L: 19 cm, B: 11 cm, H: 11 cm (Bügeleisen 2 - mitt. im Bild), L: 19 cm, B: 11 cm, H: 12 cm (Bügeleisen 3 - re. im Bild)

Beschreibung

3 Bügeleisen

Bei den vorliegenden Exponaten handelt es sich um drei einfache Bügeleisen - Flach-/Anlegeeisen und Blockeisen, wie sie noch bis zu Beginn des 20. Jhd. In Gebrauch waren. Sie wurden auf Ofenplatten oder in speziellen Bügeleisen-Öfen erwärmt. Ein Eisen ist auf der Oberseite mit der Bezeichnung "R3", ein anderes mit der Ziffer "19" gekennzeichnet.

Zu Bügeleisen allgemein:
Ein Bügeleisen (auch "Plätteisen" oder "Glätteisen" genannt) ist ein Haushaltsgerät zum Glätten und In-Form-Bringen von Textilien, insbesondere von Kleidungsstücken. Für diesen Vorgang werden Druck, Wärme und seit dem 20. Jhd. auch Feuchtigkeit genutzt. Jedes Bügeleisen besteht aus einem Griff und einer heizbaren Platte, die durch die sogenannte Bügelsohle (die Unterseite) mit dem zu bügelnden Stoff in Wärmekontakt tritt.
Die ersten Bügeleisen sind in Europa aus dem 15. Jhd. bekannt. Sie bestanden anfangs lediglich aus einer massiven Metallplatte mit Griff, die am Feuer oder auf einem heißen Ofen erhitzt werden musste. Seit dem späten 17. und dem 18. Jhd. gab es hohle Plätteisen ("Kasteneisen"), die oft aus Messing bestanden. Von der Rückseite her wurde eine im Feuer erhitzte eiserne Platte in den Hohlraum eingeführt, um die Sohle zu erhitzen. Eine Weiterentwicklung dieses Prinzips war im späteren 19. Jhd. die sog. "Ochsenzunge", bei der ein Eisenstück - nach seiner Form oft als "Ochsenzunge" bezeichnet - von hinten in das Bügeleisen eingeschoben und mit einer Klappe verschlossen wird. Im selben Zeitraum trat daneben das Kohle-Bügeleisen, in dessen vergrößerten Hohlraum glühende Kohlen gefüllt wurden. Des Weiteren gab es sog. Wechselgriffbügeleisen. Bei ihnen wurde der wechselbare Griff auf das jeweilige auf dem Ofen erwärmte und zu benutzende Eisen eingeklinkt, während das kalte Eisen erneut auf dem heißen Ofen abgestellt wurde. Ende des 19. Jhd. kamen Gasbügeleisen in den Einsatz. Manche wurden direkt über Schläuche an die Gasleitung angeschlossen und wurden vor allem in Bügelstuben verwendet; sie bargen allerdings das Risiko, dass der Zuleitungsschlauch aufgrund der permanenten mechanischen Bügelbewegung undicht werden konnte. Andere Eisen wurden durch einen Gasbrenner/-ofen erhitzt.