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Sammlung von drei Schleifvorrichtungen und vier Schraubzwingen

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0067
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Sammlung von drei Schleifvorrichtungen und vier Schraubzwingen
Sachgruppe:
Maße:
Gesamt: B: 20 cm, T: 56 cm, H: 80 cm (Schleifvorrichtung 1), B: 20 cm, T: 34 cm, H: 30 cm (Schleifvorrichtung 2), B: 22 cm, T: 17 cm, H: 24 cm (Schleifvorrichtung 3)

Beschreibung

Sammlung von drei Schleifvorrichtungen und vier Schraubzwingen

Schleifmaschinen sind Werkzeuge zum Glätten von Oberflächen oder zum Entfernen von Beschichtungen auf Oberflächen. Sie werden ebenso zum Schärfen von schneidenden Werkzeugen verwendet (Schärfmaschinen). Schleifvorrichtungen besitzen in der Regel eine oder mehrere Schleifscheiben, die auf einer Achse sitzen und von dieser in schnelle Drehung versetzt werden. Mitunter bedient man sich auch endloser, mit Schleifmaterial belegter Riemen, die um rotierende Scheiben gespannt sind (Bandschleifen). Die Scheiben drehen sich in Vertikal- oder Horizontalebenen und sind für besondere Zwecke (bspw. Sägeschärfen, Schleifen von Fräszähnen und Spiralbohrern etc.) eigens geformt, wodurch eine große Mannigfaltigkeit in der Ausführung der Schleifscheiben entsteht. Der hohen Geschwindigkeit wegen weisen die Schmirgelscheiben oftmals eine Wellblechhaube zum Schutz der Arbeiter auf.

Bei den drei vorliegenden Schleifvorrichtungen handelt es sich um manuell mittels Handkurbeln zu betreibende Apparaturen. Jede Vorrichtung besitzt einen senkrecht stehenden, in waagerechter Achse gelagerten, kreisrunden Schleifstein (Schleifscheiben verschiedener Größe und Körnung), welcher in zwei Fällen direkt mit einer einfachen Kurbel mit Holzgriff verbunden ist - eine Apparatur (ganz rechts im Bild) vermittelt die durch die Kurbelbewegung erzeugte Drehkraft mittels eines einfachen Zahnradgetriebes. Zwei Geräte bestehen bis auf ihre Griffe (und eine Bodenplatte) weitgehend aus Metall, die große Vorrichtung links im Bild dagegen fast vollständig aus Holz. Lediglich die mittlere Schleifapparatur weist eine (kippbare) Schutzvorrichtung auf. Während das zu bearbeitende Werkstück über dem Schleifstein des hölzernen Gerätes links im Bild eingespannt werden kann, wird es bei den beiden anderen Geräten mit der Hand gehalten und freihändig an die jeweilige Scheibe gedrückt.

Zu der Ansammlung an Gerätschaften gehören auch vier Schraubzwingen.
Eine Schraubzwinge ist ein Spannmittel zum Zusammenpressen und Festhalten mehrerer Werkstücke bei der Bearbeitung. Sie besteht in der Regel aus einem festen und einem auf einer Schiene beweglichen Spannarm, durch welchen eine Gewindespindel mit Holzgriff oder Knebel und beweglicher Kugeldruckplatte führt. Beim Spannen wird zunächst der feste Arm am einzuspannenden Werkstück angelegt und durch Verschieben des beweglichen Arms grob fixiert, wobei der Spannarm dabei auf der Führung verkantet. Danach erfolgt durch Anziehen der Gewindespindel die Feineinstellung und das Anpressen mit hoher Kraft. In der Holzbearbeitung werden Schraubzwingen unter anderem verwendet, um Bauteile miteinander zu verleimen. Um bei weichen Materialien Druckstellen auf den Werkstücken zu vermeiden sind die Auflageflächen oftmals mit Kappen aus Kunststoff oder Ähnlichem versehen - zur gleichmäßigen Verteilung der Kraft werden zumeist zusätzlich Zulagen aus Holz verwendet. Bis ins frühe 20. Jahrhundert bestanden Schraubzwingen üblicherweise aus Holz - ihre beiden Arme waren unbeweglich, so dass die gleichfalls hölzerne Spindel daher besonders lang sein musste, um über den gesamten Zwischenraum zwischen den beiden feststehenden Armen zu reichen. Dennoch wiesen diese Schraubzwingen meist eine geringere Spannweite als die heute üblichen Metallmodelle mit verschiebbarem Arm auf.

Zwei der vorliegenden Schraubzwingen besitzen je zwei Gewindespindeln aus Metall, welche zugleich als Schienen fungieren - dadurch sind beide hölzernen Spannarme beweglich und das einzuspannende Werkstück wird durch Anziehen beider Spindeln fest fixiert. Neben einer Schraubzwinge, deren Gewindespindel bei Drehung einen Gelenk-Mechanismus in Gang setzt, welcher die beiden ebenfalls metallen Spannarme am vorderen Ende wie einen Greifer gleichmäßig zusammenpresst, besteht die Sammlung auch aus einem der oben erwähnten alten Schraubzwingen aus Holz, deren beiden Arme unbeweglich sind.