zurück

Mechanische Fenstersprossen-Stanzmaschine

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0062
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Mechanische Fenstersprossen-Stanzmaschine
weitere Objektbezeichnung:
Handhebelstanze der Firma "WIGO"
Signatur:

bezeichnet

Maße:
Gesamt: B: 58 cm (max.), T: 72 cm (max.), H: 48 cm

Beschreibung

Mechanische Fenstersprossen-Stanzmaschine der Firma "Wilhelm Grupp - Werkzeug- und Maschinenfabrik (WIGO)"

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um eine Handhebelstanze der Firma "WIGO", mit der durch den manuell zu bewerkstelligen Stanzvorgang die spezielle winkelige Form der hölzernen Fenstersprossen mittels eines Stanzstempels mit kreuzförmig angeordneten Schneiden hergestellt werden kann. Das dabei verwendete Trennverfahren ist das Scherschneiden.
Die Firma "Wilhelm Grupp - Oberkochen (WIGO)" wurde 1890 von Wilhelm Grupp in Oberkochen (Baden-Württemberg) gegründet und stellte bis 1984 Werkzeuge und Spezialmaschinen her.

Zu Stanzen allgemein:
Die meisten Stanzwerkzeuge bestehen aus einem Stempel, welcher die Innenform darstellt, und einer Matrize, die eine entsprechend passende Öffnung aufweist (zum Lochen). Je nach Werkzeugaufbau kann der in einem Halter fixierte Stempel sowohl das Ober- als auch das Unterteil der Stanze sein. Ist das Gegenstück zum Stempel lediglich eine ebene Unterlage - fehlt also die Matrize, besteht das Werkzeugoberteil aus einem entsprechend geformten, geschlossenen Stanzmesser. In diesem Fall gehört die Unterlage nicht zum eigentlichen Stanzwerkzeug. Mittels manuell oder maschinell ausgeübten Drucks auf den Stempel werden die zu bearbeitenden Werkstücke geformt oder - weitaus häufiger - beim Eingreifen des Stempels in die Matrize durch das Trennverfahren des Scherschneidens ausgestanzt (Scherschnitt).

Zu Fenstersprossen allgemein:
Da die Herstellung großer Glastafeln erst seit der Industrialisierung möglich ist, in den Jahrhunderten zuvor also Glasscheiben noch nicht in jeder Größe verfügbar waren, wurden Fensterscheiben und großflächigen Verglasungen stets aus mehreren kleineren Glasstücken zusammengesetzt (Sprossenfenster). Da diese einzelnen Scheibenstücke kleiner als die Fläche des Fensterflügels waren, wurden zwischen den einzelnen Scheiben zur Verbindung schmale Stäbe aus Holz oder Metall benötigt, die Sprossen (sogenannte "echte" bzw. "glasteilende Sprossen").

Zum vorliegenden Exponat:
Die eigentliche Stanzvorrichtung erhebt sich über einer rechteckigen, verschraubbaren Standplatte. Die Stanze entspricht dem Typ der einarmigen Hebelpresse - sie wird manuell durch einen Hebel betätigt. Dieser hat seinen Drehpunkt im oberen Bereich des C-förmigen massiven Rahmens aus Gusseisen und überträgt die ausgeführte Bewegungskraft mittels eines Zahnstangengetriebes auf das Werkzeug. Der Werkzeughalter für den Schneidstempel sitzt am unteren Ende des im Querschnitt runden, im oberen Bereich mit der Zahnstange ausgestatteten, Holms, der die auf- und abfahrende Stanzbewegung ausführt. Dabei wirkt der Hebel nach dem Hebelgesetz durch Handdruck direkt auf die darunter sich befindliche Pressplatte. Er ist an seinem hinteren (kurzen) Arm mit einem Gewicht ausgestattet, welches ihn nach jedem Arbeitsschritt wieder in die Grundposition zurück- und dadurch das Schneidwerkzeug nach oben zieht.