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Handkreissäge

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0057
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Handkreissäge
weitere Objektbezeichnung:
Firma "Holz-Her" - Karl M. Reich Maschinenfabrik (Typ: HKU - 55 S)
Signatur:

nummeriert (Elektromotor: 13875)

Material:
Kunststoff (Griff, Elektromotor)
Kupfer (Elektromotor)
Stahl (Werkzeugstahl)
Kunststoff (Griff
Elektromotor)
Technik:
Metalltechnik (und Elektrotechnik)
Maße:
Gesamt: L: 35 cm, B: 26 cm, H: 28 cm

Beschreibung

Handkreissäge der Firma "Holz Her"

Bei dem vorliegenden Exemplar handelt es sich um eine vermutlich zu Beginn des 4. Viertels des 20. Jh. hergestellte Handkreissäge von "Holz-Her" (Typ: HKU - 55 S). "Holz-Her" ist der Markenname einer Firma in der Holzbearbeitungs- und Maschinenbauindustrie. Sie wurde 1914 vom Unternehmer Karl Matthias Reich als "Karl M. Reich Maschinenfabrik" mit Sitz in Nürtingen gegründet.

Zu Sägen generell:
Die Säge ist ein Werkzeug oder eine Werkzeugmaschine zum Sägen von Holz, Metall, Stein, Kunststoff und anderen festen Materialien. Sägen sind durch Hand-, Wasser-, Dampfkraft oder andere Energiequellen zu betreiben. Die Säge ist ein zerspanendes Werkzeug - das Sägeblatt besteht aus einer dünnen, am Rand mit meißelartigen Zähnen versehenen, linearen Stahlplatte (Hand- und Stichsägen) oder einem runden Sägeblatt (Kreissägen), das durch eine Kraft bewegt wird. Das Sägewerkzeug dringt mit seinen Sägezähnen in den Werkstoff ein - durch Wegnahme dünner Späne (Sägespäne) wird eine schmale Nut eingearbeitet, wodurch eine Trennfuge entsteht.
Je nachdem, ob das Sägeblatt mit der Hand oder mit Maschinenkraft bewegt wird, unterscheidet man zwischen Handsägen und Maschinensägen (oder Sägemaschinen). Kreis-, Ketten- und Bandsägen arbeiten mit einer kontinuierlichen - Handsägen mit einer diskontinuierlichen Bewegung der Sägezähne. Sägen arbeiten prinzipiell entweder schiebend (die meisten europäische Handsägen), oder ziehend (die meisten maschinellen Sägen, sog. Japansägen), oder sind im beidseitigen Schnitt verwendbar (Forstsägen sowie Fein- und Metallsägen).
Um ein Festklemmen des Sägeblattes im Werkstoff zu verhindern, muss der Schnitt breiter sein als das Sägeblatt (Freischnitt). Dies wird durch ein gewelltes, gestauchtes oder geschränktes Sägeblatt gewährleistet: Bei einem gewellten Sägeblatt sitzen die einzelnen Zähne nicht auf einer geraden Linie, sondern laufen in leichten Kurven; gestauchte Zähne sind an ihren Spitzen breiter. Bei einem geschränkten Sägeblatt sind die Zähne abwechselnd nach rechts und links gebogen.

Zu Kreissägen allgemein:
Wie alle Sägen ist auch eine Kreissäge ein Werkzeug bzw. speziell eine Werkzeugmaschine zur spanenden Trennung von Werkstücken. Sie dient insbesondere zum Sägen von Holz, Metall, Kunststoff, Stein oder Baustoffen. Das eigentliche Werkzeug ist ein rundes Kreissägeblatt.
Es gibt stationäre und Handkreissägen.
Stationäre Kreissägen werden in erster Linie Werkstätten und auf Baustellen eingesetzt, wobei generell zwischen Sägen für den handwerklichen und den industriellen Einsatz differenziert wird, da sich die Maschinen in ihren Dimensionen und ihrer Funktion zum Teil erheblich unterscheiden.
Zu Handkreissägen allgemein:
Der Aufbau einer Handkreissäge unterscheidet sich von dem stationärer Kreissägen. Während bei stationären Kreissägen das Arbeitsstück über den Arbeitstisch geführt wird, wird bei einer Handkreissäge in umgekehrter Weise das Werkzeug über das Arbeitsstück geführt. Im Vergleich mit dem Arbeitstisch einer stationären Kreissäge ist die Grundplatte der Handkreissäge verhältnismäßig klein. Das Sägeblatt ist nach oben hin verdeckt, wodurch Verletzungen und das Umherfliegen von Spänen vermieden werden. Der untere Teil des Sägeblattes ist zumeist mit einem beweglichen Schutz verdeckt, der erst beim Eindringen in das Werkstück durch dieses zurückgeschoben wird. Bei dem Typ der Tauchsäge ist die Grundplatte dagegen beweglich gelagert, so ragt das Sägeblatt in Ruhestellung nicht nach unten aus der Platte heraus, sondern wird erst zum Schnitt durch die Grundplatte nach unten herausgedrückt.
Aus Gründen der Platzersparnis sitzt das Sägeblatt oft direkt auf der Welle des elektrischen Antriebes. Aktiviert wird die Maschine durch Betätigen von zwei Schaltern am Handgriff, wobei der Hauptschalter mit dem Zeigefinger, der Sicherheitsschalter mit dem Daumen betätigt wird (Verhinderung unbeabsichtigter Aktivierung). Die Späne werden durch ein Rohr zur Seite und nach hinten ausgeblasen. Um einen geraden Schnitt zu gewährleisten, kann bei langen Schnitten als Führung ein Holzstab, eine Sägeschiene oder eine Wasserwaage am Arbeitsstück befestigt werden.

Zum vorliegenden Exemplar:
Die mit 220 Volt zu betreibende, 35 cm lange und 26 cm breite, elektrische Handkreissäge "Holz-Her HKU - 55 S" ist vom Typ der Tauchsäge, bei dem das kreisrunde Sägeblatt in Ruhestellung nicht nach unten aus der beweglich gelagerten Grundplatte herausragt, sondern erst zum Sägevorgang durch die Durchtrittsöffnung der Platte nach unten herausgedrückt wird. Das aus Sicherheitsgründen nach oben hin durch einen Metallrahmen verdeckte Sägeblatt sitzt direkt auf der Antriebswelle des Motors. Wie bei Handkreissägen und ähnlichen Maschinen üblich, wird der Arbeitsvorgang erst durch das Betätigen von zwei Schaltern (Sicherheits- und Hauptschalter - beide am Griff) in Gang gesetzt.