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Gehrungssäge

Museum Handwerkerhof


Herstellung: von bis
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0056
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Material:
Stahl (Werkzeugstahl)
Holz (Standplatte)
Maße:
Gesamt: B: 65 cm, T: 36 cm, H: 25 cm

Beschreibung

Gehrungssäge

Bei dem vorliegenden Exponat handelt es sich um eine Gehrungssäge, die in der 2. Hälfte des 20. Jh. hergestellt wurde.

Zu Gehrungssägen allgemein:

Eine Gehrungssäge ist eine Hand- oder Tischsäge zum Herstellen von Gehrungen.
Als Gehrung wird die Eckverbindung zweier in einem Winkel aufeinanderstoßender länglicher Werkteile bezeichnet. In den meisten Fällen ist die Gehrung dabei die Winkelhalbierende des Winkels, mit dem die Teile aufeinander treffen, wodurch beide Schnittflächen genau aufeinander passen, was insbesondere bei Profilleisten einen stufenlosen Übergang zwischen den Stücken ergibt. Treffen beispielsweise zwei Leisten eines Holzrahmens in einen Winkel von 90° aufeinander, so wird die Gehrung durch einen Schnitt von 45° an den Enden der Leisten gebildet. Der Vorteil dieser Verbindungstechnik liegt einerseits darin, dass die Verbindungsfläche vergrößert wird, was die Stabilität des Werkstücks erhöht, zum anderen, dass die Stoßfuge der beiden Werkteile auf eine Kante fällt und somit weniger in Erscheinung tritt. Sollen zwei Werkstücke mit ungleicher Stärke oder Breite durch eine Gehrung miteinander verbunden werden, entsteht eine sogenannte "falsche Gehrung". Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass die beiden entstehenden Winkel unterschiedlich groß sind.
Vor Erfindung der mechanisch einstellbaren und arretierbaren Gehrungssägen (Sägegestelle) benutzte man eine Schneidlade, welche das Sägeblatt im angestrebten Winkel führte, um Gehrungen herzustellen. Bei modernen elektrischen Gehrungssägen besteht die Möglichkeit, per Knopfdruck die Gehrung und somit den Winkel zu verändern.

Zum vorliegenden Exponat:
Die Säge aus Metall besitzt einen vierbeinigen Tisch, welcher mit einem hölzernen Fußbrett fest verschraubt ist. Sie für eine Schnittlänge von etwa 50 cm ausgelegt. Mittels der Drehschiene mit Drehbolzen ist eine stufenlose Winkeleinstellung von ca. 30° - 90° möglich. Das auswechselbare Sägeblatt wird durch eine sogenannte Sägeangel, welche am unteren Ende des Griffs sitzt, fixiert und durch einen am oberen Ende des Griffs mittels einer Schraube verstellbaren Spanndraht in der gewünschten Spannung gehalten. Die Sägebewegung ist einhändig auszuführen (1 Sägegriff). Die Einstellstäbe mit dem verbindenden Klemmstück für die Längeneinstellung (einstellbarer Längenanschlag ) des zu bearbeitenden Werkstücks fehlen.