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Stand-Metallsäge

Museum Handwerkerhof


Herstellung:
von: Fortuna-Kaltsägenfabrik als Hersteller
in: Ottweiler

Merkmale

Inventarnummer:
2017HWO0046
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Stand-Metallsäge
weitere Objektbezeichnung:
Hub-/Bügelsäge der Firma "Fortuna(-Kaltsägenfabrik)"
Signatur:

nummeriert (Maschinenbock: 955.02/2)

Material:
Technik:
Metalltechnik (Maschinenbau und Elektrotechnik)
Maße:
Gesamt: H: 99 cm, B: 110 cm, T: 46 cm (maxim.)

Beschreibung

Stand-Metallsäge.

Bei dem Exponat handelt es sich um eine maximal ca. 1,00 m hohe, vermutlich aus dem Jahr 1928 stammende Stand-Metallsäge (Hub-/Bügelsäge) der Firma "Fortuna".

Allgemeines zum Arbeitsgang des Sägens:
Sägen ist ein spanendes Fertigungsverfahren zum Schlitzen oder Trennen von Werkstücken. Es kann mit einer Säge manuell ausgeführt werden oder maschinell mit einer Sägemaschine. Wie bei allen spanenden Verfahren wird die Form des Werkstücks geändert, indem Material in Form von Spänen abgetrennt wird. In der Fertigungstechnik wird es, da Anzahl und Geometrie der einzelnen Schneiden des Werkzeuges bekannt sind, zum Spanen mit geometrisch bestimmter Schneide gezählt. Es wird unterschieden zwischen Sägen mit hin- und hergehenden Bügelsägen, Sägen mit umlaufenden Bandsägen und Sägen mit Kreissägen.

Allgemein zu Bügelsägen:
Eine Bügelsäge ist durch das in einen U-förmigen, nach unten offenen Stahlbügel mit Griff eingespannte Sägeblatt und die hin- und hergehende Bewegung gekennzeichnet. Die Spannung zwischen den Schenkeln des Bügels hält das Sägeblatt straff.
Eine maschinenbetriebene Hub- oder Bügelsäge wird von einem Motor (früher mittels Transmission) und einem Getriebe, welches die Drehbewegung in einen Vorwärts- beziehungsweise Rückwärtsschub umwandelt, betrieben. Mit Sägen dieses Typs können nahezu alle Werkstoffe gesägt werden. Beim Sägen von Metall wird über einen Schlauch meist Kühlflüssigkeit zugeführt, die das Sägeblatt und das Werkstück kühlt. Der feste Sägebogen besteht aus folgenden Teilen: Bogen, Spannmutter, Führungsstück für Spannkloben, Spannkloben mit Kreuzschlitz und Haltestift, Heft-/Griffkloben mit Kreuzschlitz und Haltestift sowie Heft. Durch den Spann- und den Griffkloben lässt sich das Sägeblatt spannen und wechseln. Das Sägeblatt muss so eingespannt werden, dass die Zähne in Vorschubrichtung (nach vorne) zeigen.

Zum vorliegenden Exponat:
Der Hersteller der vorliegenden Metall-Bügelsäge war die "Fortuna-Kaltsägenfabrik" in Stuttgart-Untertürkheim, welche im Jahre 1928 als Tochterfirma der "Fortuna-Werke" in Stuttgart-Bad Cannstatt gegründet wurde. Die Maschine selbst dürfte aus dieser Zeit stammen (1928/29), obwohl auch die Mutterfirma bereits seit 1905 erfolgreich "Fortuna-Kaltsägen" nach einem Deutschen Reichspatent (D.R.P.) herstellte.
Die mit einem Elektromotor für Starkstrom ausgestattete Maschine besteht aus einem vierbeinigen, gusseisernen Unterbau mit Maschinenbett, einem mittels Zugspindel in Längsrichtung verstellbaren und in waagerechter Achse für Gehrungsschnitte drehbaren Schraubstock zum Spannen des zu bearbeitenden Werkstückes, einem festen, eisernen, waagerecht vor- und zurück-fahrenden Sägebogen mit eingespanntem Sägeblatt und obenliegenden, verschiebbaren Sägegewichten zum Verändern des vertikalen Anpressdrucks, und der durch einen Keilriemen angetriebenen, großen Riemenscheibe, welche die Antriebsenergie über ihre Achse auf ein Treib-/ Triebrad mit Treib-/ Triebstange weiterleitet. Dieses Rad führt aufgrund der dezentral angebrachten Stange durch seine Drehung den Hub der Sägebewegung aus.