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Trauringgraviermaschine

Handwerks- und Industriemuseum Fellenbergmühle


Herstellung: von bis
von: Eigenbau als Hersteller
in: Merzig

Merkmale

Inventarnummer:
2017FMF0093
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Trauringgraviermaschine
weitere Objektbezeichnung:
Eigenbau, unfertiges Testobjekt
Signatur:

bezeichnet

Maße:
Gesamt: H: 33 cm, B: 15 cm, T: 15 cm

Beschreibung

Trauringgraviermaschine "Cardan" (Eigenbau, unfertiges Testobjekt).

Bei der ca. 33 cm hohen Apparatur handelt es sich um eine Trauring-Graviermaschine "Cardan", welche im Jahr 1927/?28 von dem Uhrmachermeister Johann Peter Hartfuß, dem Gründer und ersten Inhaber der feinmechanischen Werkstatt in der Fellenbergmühle, als Testobjekt im Eigenbau konstruiert wurde. Die Werkstatt stellte im Folgenden in erster Linie Maschinen und Werkzeuge für Uhrmacher - unter anderem eine serienfähige und im Jahre 1928 patentierte Version der Graviermaschine "Cardan" - her.

Die Maschine eignete sich für universelle Gravierarbeiten - neben Ringen konnten auch Uhrendeckel u.ä. mit Schrift (Namenszüge und Zahlen) versehen werden.
Über einer Standplatte erhebt sich senkrecht ein einfacher Holm, der sowohl der waagerecht gelagerten Halterung der rechteckigen Buchstabenschablonen als Führungsschiene dient als auch den Verankerungspunkt der frei beweglich aufgehängten Führungsnadel mitsamt der sich am unteren Ende befindenden Werkstückhalterung darstellt. Die allseitige Beweglichkeit wird hierbei durch ein halbes Cardangelenk erreicht. Lediglich die Graviernadel steht fest. Als Vorlage für die zu gravierende Schrift dienten die besagten Schablonen mit je einem ausgeschnittenen Buchstaben oder einer Ziffer. Die jeweilige Aussparung wurde während des Bearbeitungsprozesses durch die Führungsnadel nachgefahren und durch die Graviernadel auf das mittels Spannbacken/ -zangen eingespannte Werkstück - im vorliegenden Fall ein Ring - übertragen. Das so bewegte Werkstück fährt also an der fest montierten Graviernadel vorbei. Bei diesem Vorgang finden in modifizierter Weise die grundsätzlichen Mechanismen des Hebelgesetzes Anwendung, wobei die in Bewegung versetzte Achse, bestehend aus Führungsnadel und Werkstückhalterung, einen einseitigen Hebel mit einem Drehpunkt (der Auftrittspunkt der Graviernadel) und einem sogenannten Angriffspunkt (die Schablone) darstellt: Je tiefer die Schablone, also der Angriffspunkt befestigt wird - und je stärker dadurch die Ausschlagbewegung des Hebels, also der Führungsnadel, ist - desto stärker schlägt auch das untere Nadelende mit dem eingespannten Werkstück aus und desto größer wird somit die übersetze Schrift.