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Spindelfräsvorrichtung

Handwerks- und Industriemuseum Fellenbergmühle


Herstellung:
von: Eigenbau als Hersteller
in: Merzig

Merkmale

Inventarnummer:
2017FMF0091
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Spindelfräsvorrichtung
weitere Objektbezeichnung:
Eigenbau
Signatur:

bezeichnet und datiert (Messingschild am Gehäuse: J.P. Hartfuss Merzig 1924)

Material:
Maße:
Gesamt: H: 20 cm, B: 42 cm, T: 32 cm

Beschreibung

Spindelfräsvorrichtung (Eigenbau).

Bei der ca. 20 cm hohen, etwa 42 X 32 cm messenden, Maschine handelt es sich um eine Vorrichtung, die dazu diente, die Gewindespindeln für die Stanz- und Triebnietmaschine "Multiplex" (Inv.-Nr. 2017FMF0088 und 0089)in vollautomatischem Ablauf zu fräsen. Die Maschine wurde im Jahre 1924 von dem Uhrmachermeister Johann Peter Hartfuß im Eigenbau konstruiert. J. P. Hartfuß gründete im Jahr 1927 in der Fellenbergmühle (ehemaligen Mahlmühle) eine feinmechanische Werkstatt, in der im Folgenden in erster Linie Maschinen und Werkzeuge für Uhrmacher - unter anderem die besagte Uhrmacherstanze "Multiplex" - hergestellt wurden.

Die Fräsvorrichtung wurde auf eine schräge Holzbank montiert. Sie besitzt einen Spindelstock mit Spannzange und einen kleinen Reitstock mit Pinole und Zentrierspitze und einer Spannzange. Zwischen diese Komponenten konnte das jeweilige Werkstück eingespannt werden. Der sich drehende Fräser sitzt auf einem längsfahrenden, waagerecht gebetteten, Schlitten, welcher parallel zu dem sich ebenfalls drehenden Werkstück fuhr, um das entsprechende Gewinde in dieses zu fräsen. Die Maschine war mittels Transmission zu betreiben (vgl. unten). Eine einstufige Antriebsscheibe diente der Aufnahme des Transmissionsriemens. Die Vorschubbewegungen der einzelnen Arbeitsschritte und Drehachsen wurden vom Hauptantrieb abgeleitet und mit Gewindetrieben (Schneckentriebe und Zahnräder) auf den Spindelstock, den Schlitten und den Fräser übertragen.

Zu Fräsmaschinen in Allgemeinen:
Eine Fräsmaschine ist eine spanende Werkzeugmaschine. Mittels rotierender Schneidwerkzeuge trägt die Fräsmaschine Material von einem Werkstück zerspanend ab, um es in die gewünschte Form zu bringen. Das Fräsen leitet sich prinzipiell vom Bohren ab, doch verfügt das Fräsen mindestens über drei Vorschubrichtungen, wodurch auch komplexe räumliche Körper hergestellt werden können (bspw. Motorblöcke oder Zahnräder).
Fräsmaschinen sind zumeist durch drei oder mehr Bewegungsachsen gekennzeichnet, die dem Werkzeug- oder dem Werkstückträger zugeordnet sind. Das oftmals mehrschneidige Fräswerkzeug dringt dabei durch den Werkstoff und trägt Material durch Zerspanung ab.