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Uhrmacherstanze/Stanz- und Triebnietmaschine

Handwerks- und Industriemuseum Fellenbergmühle


Herstellung:
von: Eigenbau als Hersteller
in: Merzig

Merkmale

Inventarnummer:
2017FMF0089
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Uhrmacherstanze/Stanz- und Triebnietmaschine
weitere Objektbezeichnung:
Gesellenstück
Signatur:

unbezeichnet

Maße:
Gesamt: H: 21 cm, D: 9 cm

Beschreibung

Uhrmacherstanze/Stanz- und Triebnietmaschine "Verstellbare Multiplex" (Gesellenstück).

Bei der ca. 21 cm hohen, etwa 9 cm im Durchschnitt messenden Apparatur handelt es sich um eine Uhrmacherstanze bzw. eine Universal-Stanz- und Triebnietmaschine, welche von Paul Gottfrois, dem letzten Besitzer der feinmechanischen Werkstatt in der Fellenbergmühle (1967 - 1973/??92), im Jahre 1960 als Gesellenstück im Eigenbau hergestellt und später dem Museum als Leihgabe überlassen wurde. Der Grundtyp der Maschine stellte eine durch Stephan Gottfrois weiterentwickelte Variante der von Johann Peter Hartfuß, dem Gründer und ersten Besitzer der feinmechanischen Werkstatt, seit 1915 entwickelten - und seit Anfang der 1930er Jahre in Serie produzierten und vertriebenen - Stanz- und Triebnietmaschine "Multiplex" dar, und war wie diese Vorgängervariante dazu bestimmt, als Reparaturwerkzeug für mechanische Uhren zu dienen.

Die Maschine besteht aus einem runden Fuß mit einer dezentral sich erhebenden, senkrechten Säule, über der ein ebenfalls runder Tisch als Arbeitsplatte fungiert, aus einem Gestell mit senkrechter Spindel, Punzenführung und auswechselbarer, drehbarer Nietplatte mit kreisförmig angebrachten Löchern, sowie aus einem Drehgriff, mit dem die Spindel in senkrechter Richtung verstellt werden kann. Als Besonderheit sind sowohl der Tisch als auch das Obergestell mit der Spindel dreh- und schwenkbar ("Verstellbare Multiplex"), was im Vergleich zu der herkömmliche "Multiplex" ein noch vielfältigeres Arbeiten ermöglichte. Hierin ähnelt sie dem Prototyp/Urmodell der von J. P. Hartfuß gebauten "Multiplex" (Inv.-Nr. 2017FMF0040). Die Maschine kann als Zubehör sämtliche, in ein rechteckiges Holzbrett in zehn Reihen eingesteckten, Flach-, Rund- und Hohlpunzen sowie Ambösschen und Stempel für die Nietplatte nutzen (vgl. Inv.-Nr. 2017FMF0088 und zu Punzen Inv.-Nr. 2017FMF0079).

Funktion als Triebnietmaschine:
Je nach Arbeitsvorgang wird das ausgewählte Loch in der runden Nietplatte mit einem speziellen Zentrierpunzen zentriert und die Nietplatte daraufhin in der zentrierten Position mit der Halterung fixiert. Die für die Arbeit erforderliche Punze wird senkrecht und spielfrei von oben geführt. Das Werkstück wird zwischen Punzen und Nietplatte platziert und danach durch Betätigen des Drehgriffs bearbeitet; auch bei der vorliegenden Variante einer Triebnietmaschine ist - analog zur herkömmlichen "Multiplex" - kein Schlagen mit einem Uhrmacherhammer von Nöten - die Arbeit wird allein mit Druck ausgeführt.