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Multiplex-Uhrmacherstanze

Handwerks- und Industriemuseum Fellenbergmühle


Herstellung: 1930er Jahre
von: Eigenbau als Hersteller
in: Merzig

Merkmale

Inventarnummer:
2017FMF0040
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Multiplex-Uhrmacherstanze
weitere Objektbezeichnung:
Eigenbau
Signatur:

unbezeichnet

Material:
Maße:
Gesamt: H: 25 cm, B: 16 cm, T: 17 cm

Beschreibung

Multiplex-Uhrmacherstanze (Eigenbau).

Bei der ca. 25 cm hohen und etwa 16 x 17 cm messenden Apparatur handelt es sich um eine Uhrmacherstanze "Multiplex", welche in der feinmechanischen Werkstatt in der Fellenbergmühle von Stephan Gottfrois, dem zweiten Besitzer des Betriebes für Drückarbeiten selbst verfertigt und für den Eigenbedarf lange betriebenen wurde.
Erste Modelle der späteren "Multiplex" wurden von Johann Peter Hartfuß seit 1915 entwickelt und stets im Eigenbau hergestellt. Die Universal-Stanz- und Triebniet-Maschinen wurden "unter Beachtung aller praktischen Erfordernisse [...] weiter ausgebaut und vervollkommnet" und unter der patentierten Produktbezeichnung "Multiplex" seit Anfang der 1930er Jahre seriell gefertigt und als Firmenprodukt an Uhrmacher und Juweliere verkauft (vgl. auch Inv.-Nrn. 2017FMF0088 und 0089).

Die transportable Stanze besteht aus einem runden Fuß mit einer zentral sich erhebenden, senkrechten Säule, über der ein ebenfalls runder Tisch mit kreisförmig angebrachten Löchern als Arbeitsplatte fungiert, aus einem Gestell mit senkrechter Spindel und Punzenführung, sowie aus einem Drehgriff, mit dem die Spindel in senkrechter Richtung verstellt werden kann. Als Besonderheit ist das Obergestell mit der Spindel 360° verstell-/drehbar, was im Vergleich zu der herkömmlichen "Multiplex" ein noch vielfältigeres Arbeiten ermöglichte.

Funktion als Triebnietmaschine:
Je nach Arbeitsvorgang wird das ausgewählte Loch in der runden Nietplatte mit einem speziellen Zentrierpunzen zentriert und die Nietplatte daraufhin in der zentrierten Position mit der Halterung fixiert. Die für die Arbeit erforderliche Punze wird senkrecht und spielfrei von oben geführt. Das Werkstück wird zwischen Punzen und Nietplatte platziert und danach durch Betätigen des Drehgriffs bearbeitet; auch bei der vorliegenden Variante einer Triebnietmaschine ist kein Schlagen mit einem Uhrmacherhammer von Nöten - die Arbeit wird allein mit Druck ausgeführt.