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Shepping

Handwerks- und Industriemuseum Fellenbergmühle


Herstellung:
von: Adolf Fitze als Hersteller
in: Merzig

Merkmale

Inventarnummer:
2017FMF0020
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Shepping
weitere Objektbezeichnung:
Firma "Adolf Fitze"
Signatur:

Firmenzeichen

Material:
Maße:
Gesamt: H: 115 cm, B: 110 cm, T: 100 cm

Beschreibung

Shepping, Firma "Adolf Fitze".

Bei dem Exponat handelt es sich um eine Metallhobelmaschine mit der Bezeichnung 'Shepping' - sie wurde um das Jahr 1910 von der Firma "Adolf Fitze" in Malstatt-Burbach hergestellt, lange in der feinmechanischen Werkstatt in der Fellenbergmühle betrieben und ist noch heute voll funktionstüchtig.
Die ca. 1,15 m hohe Maschine besitzt über einem Standfuß im Wesentlichen ein quergelagertes Bett mit Oberschlitten samt in der Höhe verstellbarem Stahlhalter (Werkzeughalter) und einen - ebenfalls höhenverstellbaren - Tisch mit obig angebrachten Maschinenschraubstock, in welchen die zu bearbeitenden Werkstücke eingespannt werden. Eine dreistufige Antriebsscheibe (kaskadierte Riemenscheibe) dient der Aufnahme des Transmissionsriemens. Der über einen Exzenter verstellbare Hub wird durch ein permanentes Hin- und Herfahren des Schlittens ausgeführt - das jeweils verwendete Werkzeug hobelt so Span für Span von dem zu bearbeitendem Werkstück ab. Mittels einer Zugspindel erfolgt der Vorschub nach rechts oder links automatisch. Bis heute ist die Maschine mittels Transmission durch die Hauptturbine zu betreiben.

Zur Antriebsart mittels Transmission:
Die Transmission ist ein in der Regel historisches Riemengetriebe der frühen Industrialisierung und gehört zu den Zugmitteltrieben. Im feinmechanischen Museum Fellenbergmühle ist sie vorzüglich erhalten und bis in die Gegenwart in Funktion. Wichtiger Bestandteil dieser Antriebsart ist der Treibriemen (Transmissionsriemen).
Zur Übertragung der erzeugten Kraft - seit dem Jahre 1929 ersetzt in der Fellenbergmühle eine Turbine das zuvor verwendete Mühlrad - dienen bis heute Wellen aus Stahl und Riemenscheiben aus Gusseisen, welche über Flachriemen (Transmissionsriemen aus Leder) verbunden sind. Wie allgemein üblich, wird die Transmission durch an der Werkstattdecke verlaufende Wellen gewährleistet, die durch den gesamten Betrieb und zwei Geschosse geführt sind. So können die erforderlichen Kräfte über längere Wege, mit vergleichsweise geringem Materialeinsatz weitergeleit werden. An den Stellen, an denen eine (fest installierte) Maschine anzutreiben ist, wird mit einer Riemenscheibe ein Riemen zu dieser Maschine herunter geführt.
Im Gegensatz zu einer einfachen, festen Wasserradwelle zur Maschine (mit Steuerung allein über die Wasserzufuhr) kann mittels Turbine und Transmission die Antriebsmaschine stets bei optimalem Wirkungsgrad laufen, und jeder Abnehmer seine Drehzahl individuell einstellen. Der Einsatz von gestuften (kaskadierten) Riemenscheiben, also Scheiben verschiedener Durchmesser direkt nebeneinander, erlaubt die Einstellung verschiedener Drehzahlen an dem jeweils angetriebenen Gerät. Eine einfache Art einer Kupplung wird durch eine Anordnung von zwei gleichen Riemenscheiben nebeneinander, wovon eine - die Leer- oder Losscheibe - auf der Welle durchdreht, geschaffen: hierbei wird der Riemen zum Einkuppeln mittels eines Riemenschalters auf die an der Welle befestigte Festscheibe geschoben, zum Auskuppeln auf besagte Leerscheibe.
Generell war die Transmission, bevor Einzelantriebe zur Verfügung standen, eine wichtige Voraussetzung für maschinengetriebene, industrielle Bearbeitungs- und Fertigungsprozesse, da es seit ihrem Einsatz möglich wurde, die von einer zentralen Energiequelle zur Verfügung gestellte Energie auf mehrere (und sehr unterschiedliche) Maschinen zu verteilen.