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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0335
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Dupondius/Sesterz/As
Sachgruppe:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 2,8 cm (bis 3,0 cm)

Beschreibung

Römische Münze, vermutl. Hadrian.

Av.: Kopf des Kaisers, nach rechts; Legende verloren;
Rv.: stehende Figur; Legende verloren, im Abschnitt: S-[C];

Hadrian (Publius Aelius Hadrianus, 76 - 138 n. Chr.) war - als einer der sog. Adoptivkaiser von seinem Vorgänger Trajan adoptiert und damit zur Nachfolge bestimmt - von 117 bis 138 n. Chr. römischer Kaiser. Er gab die von seinem Vorgänger eroberten Gebiete in Mesopotamien auf und war - auch durch den Bau von militärischen Grenzsicherungsanlagen (Limes) - auf die Sicherung des Bestehenden ausgerichtet. In vier ausgedehnten Inspektionsreisen erkundete er zudem nahezu jede Region des römischen Weltreiches. In seine Regierungszeit fällt der 2. Jüdische Aufstand. Er ist vor allem auch für seinen bei Tivoli errichteten Villenkomplex bekannt.

Der Sesterz war seit dem 3. Jh. v. Chr. - zunächst als Silberprägung mit dem Wert von zweieinhalb Assen (seit Mitte des 2. Jh. v. Chr. von vier Assen) - die maßgebliche Münze und Buchwährung der Römischen Republik und der Kaiserzeit. Seit Augustus wurde er aus Aurichalkum (messingähnliche Kupfer-Zink-Legierung) geprägt, fiel aber - bei stetig sinkendem Zink-Anteil und Gewichtsabnahme - wie andere Münzen während der ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderte der Inflation zum Opfer, so dass seine offizielle Prägung im Jahre 264 unter den Kaisern Gallienus und Postumus eingestellt wurde. Monetäre Hauptrecheneinheit blieb er noch bis zur Münzreform des Diocletianus.
Der Dupondius war eine Münze im Wert von zwei Assen. Er bestand seit den Flaviern (69 - 89 n. Chr.) - wie der Sesterz - aus Messing und zeigte zumeist die Strahlenkrone auf den Häuptern der abgebildeten Herrscher.
Der As war bis zum Ende des 3. Jh. v. Chr. das Grundnominal der römischen Währung. Er ging aus einer Gewichtseinheit hervor (römisches Pfund - Aes Grave), wurde zunächst in Barrenform gegossen (4./Anfang 3. Jh. v. Chr.) und seit ca. 290 v. Chr. als Münze in Bronze-Kupfer-Legierung geprägt. Im Verlauf der republikanischen Zeit und der Kaiserzeit schrumpften Größe und Gewicht des As - seit der Einführung der Denar-Währung (211 v. Chr.) und der Währungsreform des Augustus wurde er zur Scheidemünze. Seit dem Ende des 2. Jh. n. Chr. wurde auch der Bronze-As - parallel zum Denar - Opfer der fortschreitenden Inflation, bevor er um 275 n. Chr. endgültig verschwand.

Münztyp: RIC II, Nr. ?

Die Münze ist stark abgegriffen und korrodiert - die Legenden sind verloren. Eine genauere Bestimmung ist nicht möglich.

Literatur

Reinhard, Walter: Kelten, Römer und Germanen im Bliesgau (=Denkmalpflege im Saarland, 3), Reinheim, 2010, S. 62-67, Abb. Nr. 50-55
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band II
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009