Modell

Figur eines Kriegers aus der Mittleren Latènezeit.

Die lebensgroße Figur trägt in Nachbildung die typische Tracht und die Waffen eines keltischen Kriegers der Mittleren Latènezeit (280 - 150 v. Chr.): Keltische Männerbekleidung bestand sowohl in der Hallstatt- als auch in der Latènezeit aus einer Tunika und der Hose, die am Knöchel zusammengebunden war. (In der zweitgenannten Phase wurde oftmals über der Tunika noch ein - von den Römern übernommenen - Chiton getragen). Nicht gezeigt wird die Farbigkeit der keltischen Kleidung. Im dargestellten Beispiel wird das Oberkörpergewand durch eine eiserne Fibel vom Mitellatèneschema gehalten/geschlossen und mit dem Gürtel des Wehrgehänges getragen. Dieses besteht aus dem Ledergürtel mit einem eisernen Ringgürtelhaken und einem Griffangelschwert in einer Schwertscheide (beides ebenfalls aus Eisen). Zu der weiteren (Waffen-)Ausstattung zählt eine hölzerne Lanze mit eiserner Lanzenspitze und Fuß sowie ein hochovales Holzschild mit eisernem Schildbuckel und Randbeschlägen. Bis auf den Lanzenfuß und die Randbeschläge des Schildes sind sämtliche Eisenobjekte den Originalfunden der Brandbestattung eines keltischen Kriegers in Hügel 7 (FST Grab 262) der Nekropole "Am Furtweg" in Reinheim nachgebildet (vgl. 2013REI0314 - 318).

Reinhard, Walter: Kelten, Römer und Germanen im Bliesgau (=Denkmalpflege im Saarland, 3), Reinheim, 2010, S. 318-331, 332-341, Abb. Nr. 300-323
Berwanger, I. / Isabel Jung / Walter Reinhard: Keltisches Kriegergrab aus Reinheim (=AiD, 2), 2009, S. 52