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ZZZ_Beil

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0304
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Steinwerkzeug
Sachgruppe:
Material:
Stein
Technik:
gemeißelt
geschliffen
Maße:
Gesamt: B: 6 cm, L: 20 cm

Beschreibung

Steinbeil.

Das Beil besteht aus geschliffenem Stein. Es besitzt eine längliche Tropfen-Form und verjüngt sich von einer relativ schmalen Basis zu einer Spitze hin. Die Schäftung erfolgte durch Aufbinden auf ein Holz (Knieholmschäftung) oder durch Einstecken des Beils in einen Holm oder in ein Zwischenfutter, das dann wiederum in den Holzschaft gesteckt wird. Das allseitig gerundete Beil besitzt im eigentlichen Sinne keine scharfen Kanten - nur die Spitze endet in einer grob meißelförmigen Klinge.

Im Sprachgebrauch der Archäologie haben Äxte ein Schaftloch, Beile keines. Die Klassifikation ist unabhängig von Material (Stein, Kupfer, Bronze, Eisen), Handhabung (ein- oder zweihändig) und Verwendung. Allerdings gibt es auch kleine Steinbeile mit gebohrtem Stielauge.
Steinbeile sind seit dem Mesolithikum bekannt (Kern- und Scheibenbeile aus geschlagenem Feuerstein). Aus Nordeuropa sind auch mesolithische geschliffene Beile belegt. Für das Neolithikum sind geschliffene Beile aus Felsgestein typisch. Andere neolithisch verwendete Materialien sind Basalt, Dolerit, Diabas und Jadeit - solche Rohmaterialien wurden teilweise über weite Entfernungen gehandelt. Steinbeile wurden auch während der gesamten Kupferzeit und bis in die späte Bronzezeit genutzt.

Als Kupferzeit wird in Ägypten, Vorderasien und Südost-, Mittel- und Nordeuropa der Zeitabschnitt zwischen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit bezeichnet, in dem der Kupferbergbau und grundlegende Techniken der Metallurgie erfunden wurden. Es gibt keine einheitliche Benennung des Zeithorizonts der frühen Kupferverarbeitung, was an der regional chronologisch sehr unterschiedlichen Einführung der Kupferverarbeitung liegt - der Zugang zum Rohmaterial Kupfer war von örtlichen Vorkommen abhängig. Die Archäologie definiert den Beginn der Kupferzeit vor allem über die wirtschaftliche Bedeutung des Metalls, was mit dem Kupferbergbau und der Verarbeitung importierten Kupfers einhergeht. Die mitteleuropäische Gliederung der Kupferzeit kennt ein Ältere- (ca. 4400 - 3500 v. Chr.), eine Mittlere- (ca. 3500 - 2800 v. Chr. = Chalkolithikum) und eine Jüngere Kupferzeit (ca. 2800 - 2200 v. Chr.).