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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis
in: Lyon

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0180
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Antoninian/Dupondius
Sachgruppe:
Material:
Kupfer (mit Silberüberzug)
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 2,15 cm

Beschreibung

Antoninian/Dupondius, Postumus.
Av.: Büste des Kaisers mit Strahlenkrone, nach rechts; IMP POS[TV]MVS P[F AVG] oder . . .P[IVS AUG];
Rv.: Kaiser, stehend auf linker Seite, nach links, hält eine vertikale Lanze und hebt eine rechts kniende, nach links gewandte, gefesselte Gefangene an (Gallia) - Motiv des Restitutor Galliarum; Umschrift verloren - aber wohl [RESTIT GALLIAR], [RESTITUTOR GALLIARUM] oder [RESTITOR GALLIAE] o.Ä.;
Postumus (Marcus Cassianus Latinius Postumus) begründete im Jahre 260 n.Chr. das sogenannte 'Gallische Sonderreich' (Imperium Galliarum) indem er sich gegen Gallienus durch die Rheinlegionen zum Gegenkaiser ausrufen ließ, aber nicht nach Rom marschierte. Es war ihm möglich, die Rheingrenze erfolgreich gegen Germanischen Übergriffe zu schützen. Dieses römische Teilreich bestand im Westen des Römischen Reiches und umfasste zeitweise ganz Gallien, die germanischen Provinzen, Britannien und Spanien - zur Zeit des Tetricus I. war sein Umfang auf Gallien und Britannien beschränkt. Im Jahre 273/4 n. Chr. gelang es Kaiser Aurelianus, das 'Gallische Sonderreich' wieder in den römischen Gesamtstaat einzugliedern.
Der Antoninian wurde als Silbermünze mit einer Wertigkeit von zwei Denaren um 214 n. Chr. unter Kaiser Caracalla eingeführt. Bis in die Regierungszeit Diocletians, welcher die Prägungen in Zuge seiner 293 n. Chr. erfolgten Münzreform einstellte, hatte sich der Silbergehalt stetig reduziert, so dass es sich bei späten Antoninianen nur noch um Kupfermünzen (ggf. mit einem feinen Silberüberzug) handelte. Das markanteste Merkmal des Antoninians ist die Strahlenkrone auf dem Haupt der abgebildeten Herrscher.
Münztyp: RIC V, 2, Postumus.
Die Münze ist - besonders zum Rand hin - abgegriffen und der Rand etwas ausgeblüht bzw. aufgeplatzt. Das Bild des Kaisers ist jedoch gut erhalten - die Revers-Umschrift allerdings verloren.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band V, 2, Postumus, S. 343, 350, 355