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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis
in: Trier

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0169
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Follis/Centenionalis, AE 4
Sachgruppe:
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,2 cm, D: 1,5 cm

Beschreibung

Follis/Centenionalis, AE 4, Constans oder Constantius II.
Av.: Büste des Kaisers mit Rosettendiadem, nach rechts, drapiert und gepanzert, mit Paludamentum;
[CONSTAN-S P]F AVG oder: [CONSTANTI-VS P]F AVG;
Rv.: Zwei stehende Victorien, zueinander gewendet, beide jeweils mit Kranz und Palmzweig; VICTORI]AE DD AVG]GQ NN, im Feld (zwischen den Victoriae): Münzmarke D, im Abschnitt: TRS oder TRP (= Münstätte Trier);
Constans (Flavius Iulius Constans, 323 - 350 n.Chr.) war der jüngste Sohn Konstantin I. des Großen und folgte diesem 337 n.Chr. zusammen mit seinen Brüdern Konstantin II. und Constantius II. in das Kaiseramt. Er regierte im Westen des Reiches, besiegte 340 n.Chr. Konstantin II., fiel aber selbst 350 n.Chr. der Verschwörung des Usurpators Magnentius zum Opfer. Constantius II. (Flavius Iulius Constantius, 317 - 361 n.Chr.) war der zweitälteste Sohn des Konstatin I. d. Gr. und wurde bereits 324 n.Chr. zum Caesar erhoben. Er regierte nach zunächst den Ostteil des römischen Reiches, dann - nach dem Tod seiner Brüder - ab 350 n.Chr. das Gesamtreich, bevor er nacheinander seine beiden Neffen Gallus (351 - 354 n.Chr) und Iulianus (355 - 363 n.Chr.) als Caesaren berief.
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n. Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n. Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n. Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Bei dem Centenionalis handelt es sich um eine spätrömische Bronzemünze mit geringem Silberanteil (ähnlich der größeren Maiorina). Nachdem bereits Diocletian und Konstantin I. d. Gr. Münzreformen durchgeführt hatten, kam es bereits kurz darauf zu einer erneuten Verschlechterung des Währungssystems, der die Kaiser Constantius II. und Constans im Jahre 346 n. Chr. mit einer weiteren Münzreform zu begegnen suchten. Der Centenionalis ersetzte - zusammen mit der Maiorina - den Follis, wurden aber seinerseits nur bis in die Zeit der Kaiser Arcadius und Honorius (um 400 n. Chr.) geprägt. Spätrömische Bronzemünzen werden zumeist mit den Größen-Bezeichnungen AE 1 bis AE 4 unterschieden.
Münztyp: RICVIII, Trier 195 oder 193.
Die Münze weist mehrere Abbruchstellen und Risse auf, wodurch ihre Form lediglich noch grob oval ist. Die Umschriften sind teilweise verloren oder stärker abgegriffen. Die beiden Bildmotive an sich sind gut erhalten.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band VIII, Trier 195, (193), S. 152
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009, Band V, 3615 - 3638, (3604 -3608, 3611), S. 377-379