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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis
in: Trier

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0149
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Follis, AE 4
Sachgruppe:
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,1 cm

Beschreibung

Follis AE 4, Konstantin I. d. Gr. oder Söhne (Constantius II., Konstantin II., Constans).
Av.: Büste der Roma mit Helm, nach links, mit Paludamentum; [VRBS-ROMA];
Rv.: stehende Wölfin, nach links, darunter die Zwillinge Romulus und Remus - die Sterne darüber nicht mehr erkennbar. Münzmarke verloren - aber Prägestätte wahrscheinlich Trier (einfacher Typ des Wolfes und der Zwillinge - Fundhäufigkeit im Europ. Kulturpark Bliesbruck-Reinheim);
Konstantin I. (Flavius Valerius Constantinus, um 280/285 - 337 n.Chr.) war von 306/7 n.Chr. bis zu seinem Tode Kaiser des Römischen Reiches, zunächst mit mehreren anderen Herrschern der Tetrachie (Galerius, Maximinian Daia, Severus, Maxentius, Licinius), ab 324 n.Chr. als Alleinherrscher. Er berief im Folgenden jedoch selbst mehrere seiner Söhne als Caesaren (Crispus, Constantius II., Konstantin II., Constans). Die Konstantinische Dynastie reicht, von Constantius I. Chlorus und dessen Sohn Konstantin begründet, von 293 bis 363 n.Chr. (Tod Julians). Unter Konstantin I. wurde das Christentum als gleichberechtigte (und fortan bevorzugte) Religion anerkannt und Constantinopel als neuer Regierungssitz gegründet.
Der vorliegende Follis könnte auch eine Prägung eines der Söhne (und Nachfolger) Konstantins sein: Constantius II. (Flavius Iulius Constantius, 317 - 361 n.Chr.), Konstantin II. (Flavius Claudius Constantinus, um 316 - 340 n.Chr.) oder Constans (Flavius Iulius Constans, 323 - 350 n.Chr.).
Bei der Münze handelt es sich um eine Gedenkprägung für die Stadt Rom, die um den Zeitpunkt ausgegeben wurde, an dem der neue Regierungssitz Constantinopolis eingeweiht wurde. Diese Prägungen wurden zwischen 330 und 335 n.Chr. ausgegeben - Imitationen sind am Fundort bis mindestens 341 n.Chr. zahlreich belegt.
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n.Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n. Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n.Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Münztyp: RIC VII, evtl. Trier 529 (330/1 n.Chr.), 561 (333-5 n.Chr.), 542 (332/3 n.Chr.).
Die Münze ist etwas abgegriffen, die Oberflächen sind leicht korrodiert, der Rand etwas ausgefranst - vor allem hat sie mehrere Millimeter an Durchmesser verloren, so dass die Umschrift verloren ist.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band VII, wahrsch. Trier 529 (330/1 n.Chr.), 561 (333-5 n.Chr.) oder 542 (332/3 n.Chr.)., S. 215, 217f.
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009, Band V, 3167-71 (330/1 n.Chr.), 3194-3203 (331/2 n.Chr.), 3239-3244 (334/5 n.Chr.), S. 347-352