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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0160
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Bronzemünze/Centenionalis AE 3
Sachgruppe:
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,7 cm, Gewicht: 1,45 g

Beschreibung

Bronzemünze/Centenionalis AE 3, Valentinian I.
Av.: Büste des Kaisers mit Perldiadem, nach rechts, drapiert und gepanzert; [D]N VALENTINI-ANVS PF A[UG];
Rv.: Victoria, nach links gewendet, Kranz in der Linken, Palme in der Rechten; SECVRITAS [REIPVBLI]CAE, im Abschnitt: PCON (= Münzstätte Arles);
Valentinianus I. (Flavius Valentinianus, 321 - 375 n.Chr.) begründete nach dem Ende der Konstantinischen Dynastie die sogenannte Valentinianische Dynastie (in männlicher Linie bis 392 n.Chr.) und herrschte seit 364 n.Chr. über den Westen. Er setzte seinem Bruder Valens (364 - 378 n.Chr.) als Augustus des Ostens ein - als Mitherrscher im Westen seinen Sohn Gratian (367 - 383 n.Chr.).
Bei dem Centenionalis handelt es sich um eine spätrömische Bronzemünze mit geringem Silberanteil (ähnlich der größeren Maiorina). Nachdem bereits Diocletian und Konstantin I. d. Gr. Münzreformen durchgeführt hatten, kam es bereits kurz darauf zu einer erneuten Verschlechterung des Währungssystems, der die Kaiser Constantius II. und Constans im Jahre 346 n. Chr. mit einer weiteren Münzreform zu begegnen suchten. Der Centenionalis ersetzte - zusammen mit der Maiorina - den Follis, wurden aber seinerseits nur bis in die Zeit der Kaiser Arcadius und Honorius (um 400 n. Chr.) geprägt. Spätrömische Bronzemünzen werden zumeist mit den Größen-Bezeichnungen AE 1 bis AE 4 unterschieden.
Die Münze weist eine große Fehlstelle (etwa 1/3 der Münze) auf, die - nach der Art der Bruchkante zu schließen (sauberer "Schnitt") - bewusst bereits in antiker Zeit abgetrennt wurde. Die Provinz Gallia Belgica hatte im dritten, vierten und fünften Jahrhundert immer wieder das Problem der unzureichenden Münzversorgung, wodurch einerseits viele Falschmünzen in Umlauf gerieten, andererseits Münzen zerteilt wurden, um "Kleingeld" herzustellen.
Münztyp: RIC IX, Arles 9a/17a.
Das vorhandene Fragment ist - abgesehen von einer leichten Ausfransung des Randes - gut erhalten.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band IX, Arles 9a/17a, S. 64, 66
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009, Band V, 5095, 5097, 5099, 5101, 5104/5, 5108,5113/4, 5131-36,, S. 494 - 498