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Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0158
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Follis, AE 3
Sachgruppe:
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,6 cm, Gewicht: 2,49 g

Beschreibung

Follis, AE 3, vermutlich Constantius II. oder Constans.
Av.: Büste des Kaisers, nach rechts;
Rv.: Zwei Figuren - Motiv des "Fallen horseman"/"Stürzenden Reiters". Rechts: stehender behelmter Soldat, nach links, Schild an linkem Arm, mit Speer in der erhobenen Rechten einen zu Boden gehenden berittenen Feind (links) attackierend - dieser hebt beide Arme und wendet den Kopf (wahrscheinlich mit Phrygischer Mütze) seinem Angreifer zu (Typ 3., RIC VIII, S. 38). Gemeint ist höchstwahrscheinlich der "besiegte Persische König" (im Falle einer Prägung des Constantius II.); [F]EL TEMP REPARATI[O];
Die FEL TEMP REPARATIO-Prägungen setzen mit der Münzreform des Constantius II. im Jahre 348 n.Chr. ein und wurden hauptsächlich unter den noch lebenden Söhnen des Konstantin I. und den Usurpatoren (u.a. Magnentius) der Jahrhundertmitte geprägt.
Constantius II. (Flavius Iulius Constantius, 317 bis 361 n. Chr.) war der zweitälteste Sohn des Konstantin I. d. Gr. und wurde bereits 324 n. Chr. zum Caesar erhoben. Er regierte nach dem Tod des väterlichen Vorgängers im Jahre 337 n. Chr., zunächst zusammen mit seinen Brüdern Konstantin II. und Constans, den Ostteil des Römischen Reiches, dann, nach deren Tod (340 und 350 n. Chr.), das Gesamtreich, bevor er nacheinander seine beiden Neffen Gallus (351 bis 354 n. Chr.) und Iulianus (355 bis 363 n. Chr.) als Caesaren für den Westen berief.
Constans (Flavius Iulius Constans) war der jüngste Sohn des Konstantin I. d. Gr. Er regierte zusammen mit Konstantin II. im Westen des Reiches, besiegte seinen Mitherrscher im Jahre 340 n. Chr., fiel aber selbst 350 n. Chr. der Verschwörung des Usurpators Magnentius zum Opfer.
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n. Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n. Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n. Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Die Münze - insbesondere die Vorderseite - ist abgegriffen, der Rand aufgrund kleiner Abbruchstellen etwas ausgefranst.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band VIII
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009, Band V