zurück

Römische Münze

Europäischer Kulturpark Reinheim


Herstellung: von bis

Merkmale

Inventarnummer:
2013REI0120
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Sestertius
Sachgruppe:
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 2,8 cm, Gewicht: 9,22 g

Beschreibung

Sesterz, Antoninus Pius, für Faustina I.
Av.: Büste der Faustina I., drapiert, nach rechts, Haare kunstvoll geflochten, um den Kopf drapiert und auf dem Kopf zu einem Knoten zusammenlaufend; [FAVS]TINA AVG AN-TONINI [PII P P];
Rv.: Juno stehend, nach links, mit Patera und Zepter, Pfau links neben Juno; [IVNONI REGINAE], im Feld: S-C;
Antoninus Pius (Titus Aelius Hadrianus Antonius, 86 - 161 n. Chr.) war - als einer der sog. Adoptivkaiser von seinem Vorgänger Hadrian adoptiert und damit zur Nachfolge bestimmt - von 138 bis 161 n. Chr. römischer Kaiser. Seine Regierungszeit war mit 23 Jahren die längste seit Augustus - er lenkte die Geschicke des Reiches, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, jedoch stets von Rom und Umgebung aus. Zu Beginn seiner Herrschaft wurde Südschottland erobert und als Grenzbefestigung nach dem Vorbild des Hadrianswalls der sog. Antoninerwall errichtet. Er selbst adoptierte - ebenfalls im Jahre 138 n. Chr. - als designierten Amtsnachfolger seinen Neffen Marc Aurel und Lucius Verus.
Bei vorliegender Münze handelt es sich um eine Fürprägung für die im Jahre 140 n. Chr. verstorbene Ehefrau des Antoninus Pius, Annia Galeria Faustina (die Älterere = Faustina II. od. 'maior', * 105) aus der Zeit zwischen 141 und 161 n. Chr. Faustina gebar dem Antoninus seit der Hochzeit im Jahre 110 n. Chr. vier Kinder, von denen lediglich Faustina "die Jüngere" ihre Eltern überlebte. Am Tag ihres Todes wurde Faustina II. konsekriert und im Folgenden zahlreiche Konsekrations-Münzen ausgegeben.
Der Sesterz war seit dem 3. Jh. v. Chr. - zunächst als Silberprägung mit dem Wert von zweieinhalb Assen (seit Mitte des 2. Jh. v. Chr. von vier Assen) - die maßgebliche Münze und Buchwährung der Römischen Republik und der Kaiserzeit. Seit Augustus wurde er aus Aurichalkum (messingähnliche Kupfer-Zink-Legierung) geprägt, fiel aber - bei stetig sinkendem Zink-Anteil und Gewichtsabnahme - wie andere Münzen während der ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderte der Inflation zum Opfer, so dass seine offizielle Prägung im Jahre 264 unter den Kaisern Gallienus und Postumus eingestellt wurde. Monetäre Hauptrecheneinheit blieb er noch bis zur Münzreform des Diocletianus.
Münztyp: RIC III, Nr. 1091.
Die Münze ist gut erhalten.

Literatur

Sarateanu-Müller, Florian: Ein deutsch-französischer Archäologiepark. Reinheim und Bliesbrück, in: Vera Rupp (Hrsg.) / Heide Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland, Stuttgart: Theiss, 2012, S. 110-113
Petit, Jean-Paul / Jean Schaub: Bliesbruck Reinheim. Parc archéologique européen (=Guides archéologiques de la France), 2000
Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Roman Imperial Coinage, London, 1923-1994, Band III, 1091
Gricourt, Johannes / Johannes Naumann / Jean Schaub: Le mobilier numismatique de l'agglomeration decondaire de Bliebruck (Moselle), fouilles 1978 - 1998 (=Blesa - Publication du Parc archeeologique europeen de Bliesbruck-Reinheim, 5), Paris: Editions errance, 2009, Band V