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Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Römische Kaiserzeit, 71 n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0982
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Denar - antike Fälschung
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Kupfer (Kern)
Silber (Überzug)
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,99 cm, Gewicht: 2 g

Beschreibung

Denar, antike subaerate Fälschung, Vespasian.
Av.: Kopf des Kaisers, mit Lorbeerkranz, nach rechts; IMP CAES VESPASIAN AVG PM TRP PPP;
Rv.: schreitende Nemesis, nach rechts, mit Caduceus und Schlange; PACI AVGUSTI;
Vespasian (Titus Flavius Vespasianus, 69 bis 79 n. Chr.) war der erste Herrscher der kurzlebigen flavischen Dynastie (69 bis 96 n. Chr.). Er wurde während der Bürgerkriege nach dem Erlöschen der julisch-claudischen Dynastie (68/69 n. Chr., sog. "Vierkaiserjahr") im Osten des Reiches ausgerufen und konnte sich gegen alle anderen Konkurrenten durchsetzen. Vespasian regierte bis 79 n. Chr. Er sanierte, nach der Regierung des Nero, das Reich durch eine umsichtige Finanzpolitik. In seine Regierungszeit fiel desweiteren der große jüdische Aufstand und der Baubeginn des "amphitheatrum flavium" (Collosseum) in Rom, welches durch seinen Sohn Titus im Jahre 80 n. Chr. eingeweiht wurde.
Der Denar war von etwa 211 v. Chr. bis in das 3. Jh. n. Chr. die Hauptsilbermünze im römischen Währungssystem. Sein Wert entsprach Anfangs zehn bronzenen Asses, seit etwa Mitte des 2. Jh. v. Chr. sechzehn geminderten Asses. Im Verlauf der Kaiserzeit wurde der Silbergehalt durch zunehmende Beimischung von Kupfer nach etwa 64 n. Chr. ständig verringert, bis er ab ca. 200 n. Chr. nur noch bei etwa 40 % lag. In der Mitte des 3. Jh. n. Chr. war der Denar nur noch eine versilberte Kupfermünze, welche durch die Inflation unter einem zunehmenden Wertverlust litt und nur noch selten geprägt wurde. Der Antoninian (Doppel-Denar) Caracallas, der Argenteus der diokletianischen Münzreform und die Siliqua des 4. Jh. n. Chr. waren Versuche, anstelle des Denars neue Silbermünzen zu etablieren.
Bei der Münze handelt es sich um eine antike subaerate Fälschung bzw. lokale Nachprägung, welche vermutlich in Lyon oder Umgebung geprägt wurde. Es liegt ein Hybrid vor: Die Reverse-Darstellung kommt bei offiziellen Münzen nur auf den goldenen Aurei des Jahres 71 n. Chr., nicht aber - wie im vorliegenden Fall - auf Denaren vor. Münzen dieser Art wurden vor allen in den Jahren 71 und 72 n. Chr. hergestellt.
Die Münze weist auf der Avers-Seite zwei Bohrungen auf, ist ansonsten aber, kaum abgegriffen und angegriffen, gut erhalten.