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Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Römische Kaiserzeit: 335 - 337 n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS1249
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Follis
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,55 cm, Gewicht: 1 g

Beschreibung

Follis, Konstantin I. d. Gr. (für Constantius II.)
Av.: Büste des Constantius II. mit Lorbeerkranz, nach rechts, gepanzert; FL IVL CONSTANTIVS NOB C;
Rv.: Zwei stehende Soldaten, einander zugewandt, beide mit Lanze und auf einen Schild gestützt, zwischen ihnen eine Standarte; GLOR-IAEXERC-ITVS; im Abschnitt: TRS (= Prägestätte Trier)
Konstantin I. (Flavius Valerius Constantinus, um 280/285 bis 337 n. Chr.) war von 306/7 n. Chr. bis zu seinem Tode Kaiser des Römischen Reiches, zunächst mit mehreren anderen Herrschern der Tetrachie (Galerius, Maximinian Daia, Severus, Maxentius, Licinius), ab 324 n. Chr. als Alleinherrscher. Er berief im Folgenden jedoch selbst mehrere seiner Söhne als Caesaren (Crispus, Constantius II., Konstantin II., Constans). Die Konstantinische Dynastie reicht, von Constantius I. Chlorus und dessen Sohn Konstantin begründet, von 293 bis 363 n. Chr. (Tod Julians). Unter Konstantin I. wurde das Christentum als gleichberechtigte (und fortan bevorzugte) Religion anerkannt und Constantinopel als neuer Regierungssitz gegründet.
Bei vorliegendem Follis handelt es sich um eine Fürprägung für Konstantins zweitältesten Sohn Constantius II. (Flavius Iulius Constantius, 317 bis 361 n. Chr.). Dieser war bereits 324 n. Chr. zum Caesar erhoben worden. Er regierte nach dem Tod des väterlichen Vorgängers im Jahre 337 n. Chr., zunächst zusammen mit seinen Brüdern Konstantin II. und Constans, den Ostteil des Römischen Reiches, dann, nach deren Tod (340 und 350 n. Chr.), das Gesamtreich, bevor er nacheinander seine beiden Neffen Gallus (351 bis 354 n. Chr.) und Iulianus (355 bis 363 n. Chr.) als Caesaren für den Westen berief.
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n. Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n. Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n. Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Münztyp: RIC VII, Nr. 592; LRBC, Nr. 94.
Die Münze ist leicht bis mäßig abgegriffen und zudem leicht korrodiert.

Literatur

Kent, John P. C. / Hill, P. V. / Carson, R. A. G.: Late Roman Bronze Coinage, A.D. 324-498, London 1960, Katalog Nr. 94.

Mattingly, Harold / Sydenham, Angela: The Roman Imperial Coinage (VII). Constantine and Licinius (=VII), London 1966, Band VII, S. 223, Katalog Nr. 592.

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.