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Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Römische Kaiserzeit: 310-313 n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS1127
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Follis
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,6 cm, Gewicht: 0,5 g

Beschreibung

Follis, Konstantin I. d. Gr., Licinius oder Maximinus Daia.
Av.: Büste des Kaisers mit Lorbeerkranz, nach rechts, gepanzert und drapiert; Legende verloren;
Rv.: stehende Personifikation des Genio Populi Romani, nach links, die linke Hand trägt ein Füllhorn; [GENIO POPVLI] ROM, im Abschnitt: TR[P] (= Münzstätte Trier);
Konstantin I. (Flavius Valerius Constantinus, um 280/285 bis 337 n. Chr.) war von 306/7 n. Chr. bis zu seinem Tode Kaiser des Römischen Reiches, zunächst mit mehreren anderen Herrschern der Tetrarchie (Galerius, Maximinus Daia, Severus, Maxentius, Licinius), ab 324 n. Chr. als Alleinherrscher. Er berief im Folgenden jedoch selbst mehrere seiner Söhne als Caesaren (Crispus, Constantius II., Konstantin II., Constans). Die Konstantinische Dynastie reicht, von Constantius I. Chlorus und dessen Sohn Konstantin begründet, von 293 bis 363 n. Chr. (Tod Julians). Unter Konstantin I. wurde das Christentum als gleichberechtigte (und fortan bevorzugte) Religion anerkannt und Constantinopel als neuer Regierungssitz gegründet.
Maximinus Daia (Gaius Valerius Galerius Maximinus) nahm seit 305 n. Chr. in der 2. Tetrarchie den Caesaren-Rang in der östlichen Reichshälfte ein. Er übernahm, seit 309 im Rang eines weiteren Augustus, nach dem Tod seines Oberkaisers Galerius im Jahre 311 n. Chr. auch dessen Reichsteil. Zwei Jahre danach unterlag er Licinius. Maximinus gilt als der "letzte Christenverfolger".
Licinius (Valerius Licinianus Licinius, um 250 bis 325 n. Chr.) wurde während der Konferenz in Carnuntum im Jahre 308 n. Chr. im Rahmen der 3. offiziellen Tetrarchie zum Augustus des Westens berufen, herrschte jedoch seit dem Tod des Maximinus Daia im Jahre 313 n. Chr. über das Ostreich, bevor er 324 n. Chr. von Konstantin I. endgültig besiegt wurde.
Bei Folles handelt es sich um Bronzemünzen (zunächst mit dünnem Silberüberzug), die um 294 n. Chr. im Rahmen der Münzreform des Kaisers Diocletian eingeführt wurden. Der Follis ersetzte das bronzene As, wurde aber seinerseits bereits im Jahre 346 n. Chr. bei der Münzreform des Constans und Constantius II. durch die Maiorina, eine leicht mit Silber legierte Bronzemünze, ersetzt. (Um 498 n. Chr. wurden die Folles in der Währungsreform des Anastasius wieder eingeführt.)
Münztyp: RIC VII.
Die Münze ist leicht abgegriffen und korrodiert, der Rand jedoch weist mehrere große Abbruchstellen auf, weshalb die Legenden zur Gänze verloren sind.

Literatur

Mattingly, Harold / Sydenham, Angela: Roman Imperial Coinage (=VI), London 1967, Band VI.

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.