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Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Römische Kaiserzeit, 75/6 n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS1010
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Denar
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 1,8 cm, Gewicht: 2 g

Beschreibung

Denar, Vespasian.
Av.: Kopf des Kaisers, mit Lorbeerkranz, nach rechts; [IMP CAE]SAR VESPASIANVS AVG;
Rv.: sitzende Pax, nach links, hält in der rechten Hand einen Zweig; PON MAX [TRP COS VI od. VII];
Vespasian (Titus Flavius Vespasianus, 9 bis 79 n. Chr.) war der erste Herrscher der kurzlebigen flavischen Dynastie (69 bis 96 n. Chr.). Er wurde während der Bürgerkriege nach dem Erlöschen der julisch-claudischen Dynastie (68/69 n. Chr., sog. "Vierkaiserjahr") im Osten des Reiches ausgerufen und konnte sich gegen alle anderen Konkurrenten durchsetzen. Vespasian regierte bis 79 n. Chr. Er sanierte, nach der Regierung des Nero, das Reich durch eine umsichtige Finanzpolitik. In seine Regierungszeit fiel desweiteren der große jüdische Aufstand und der Baubeginn des "amphitheatrum flavium" (Collosseum) in Rom, welches durch seinen Sohn Titus im Jahre 80 n. Chr. eingeweiht wurde.
Der Denar war von etwa 211 v. Chr. bis in das 3. Jh. n. Chr. die Hauptsilbermünze im römischen Währungssystem. Sein Wert entsprach Anfangs zehn bronzenen Asses, seit etwa Mitte des 2. Jh. v. Chr. sechzehn geminderten Asses. Im Verlauf der Kaiserzeit wurde der Silbergehalt durch zunehmende Beimischung von Kupfer nach etwa 64 n. Chr. ständig verringert, bis er ab ca. 200 n. Chr. nur noch bei etwa 40 % lag. In der Mitte des 3. Jh. n. Chr. war der Denar nur noch eine versilberte Kupfermünze, welche durch die Inflation unter einem zunehmenden Wertverlust litt und nur noch selten geprägt wurde. Der Antoninian (Doppel-Denar) Caracallas, der Argenteus der diokletianischen Münzreform und die Siliqua des 4. Jh. n. Chr. waren Versuche, anstelle des Denars neue Silbermünzen zu etablieren.
Münztyp: RIC II, Nr. 90 od. 101. Prägeort: Rom.
Die Münze ist leicht abgegriffen, die Legenden sind jedoch zu einem Teil verloren. Insgesamt ist der Erhaltungszustand noch als gut einzustufen.

Literatur

Mattingly, Harold / Angela Sydenham: Vespasian to Hadrian (= The Roman Imperial Coinage, 2), London: Spink & Son, 1962, Band II².

Mattingly, Harold / Angela Sydenham: Vespasian to Hadrian (= The Roman Imperial Coinage, 2), London: Spink & Son, 1962, Band II, Katalog Nr. 90 od. 101.

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.