zurück

Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Römische Kaiserzeit, 31 v. Chr. - 14 n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0996
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
As
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 2,5 cm, Gewicht: 7 g

Beschreibung

As, vermutlich Augustus.
Av.: Büste des Kaisers, nach rechts; Legende verloren. Rv.: vollständig verloren.
Augustus (Gaius Octavius, 63 v. Chr. bis 14 n. Chr.) herrschte als erster Princeps/Kaiser von 27 v. Chr. bis 14 n. Chr. über das Römische Reich. Er gehörte dem ersten Kaiserhaus, also der Julisch-Claudischen Dynastie, an, welche durch ihn nach den langen Jahren der Bürgerkriege der späten republikanischen Zeit in den letzten Jahrzehnten vor der Zeitenwende begründet worden war (zw. 27 und 2 v. Chr.). Im Jahre 30 v. Chr. gelang es ihm, im Krieg gegen Marcus Antonius (und Cleopatra) die (zunächst rein militärische) Alleinherrschaft zu erlangen. Der Beiname "Augustus" wurde ihm vom Senat im Jahre 27 v. Chr. für seine Verdienste als Ehrentitel verliehen; er bedeutete etwa "heilig" oder "verehrt" und war noch keine Bezeichnung für das erst im Entstehen begriffene Amt des Kaisers, obgleich das Jahr 27 v. Chr. zumeist als Beginn der kaiserlichen Herrschaft angesehen wird. Er selbst bevorzugte den Titel "Princeps" ("der Erste") und würdigte, trotz all seiner Machtmittel, per forma noch die Regierungsform der Republik. Dies verschaffte ihm bei Senat und Volk die nötige Anerkennung, in realiter als Monarch zu herrschen. Er schaffte es, seine Regierungszeit als den Aufbruch in ein neues und friedliches "goldenes" Zeitalter zu stilisieren und die entsprechenden Ehrungen dafür zu erlangen. Die eigentliche Gründung einer kaiserlichen Herrscherdynastie fand im Prinzip erst statt, als es ihm gelang, die Ausnahmestellung seiner Machtmittel auf einen Nachfolger der eigenen Familie zu übertragen (Tiberius).
Der As war bis zum Ende des 3. Jh. v. Chr. das Grundnominal der römischen Währung. Er ging aus einer Gewichtseinheit hervor (römisches Pfund, Aes Grave), wurde zunächst in Barrenform gegossen (4./Anfang 3. Jh. v. Chr.) und seit ca. 290 v. Chr. als Münze in Bronze-Kupfer-Legierung geprägt. Im Verlauf der republikanischen Zeit und der Kaiserzeit schrumpften Größe und Gewicht des As; seit der Einführung der Denar-Währung (211 v. Chr.) und der Währungsreform des Augustus wurde er zur Scheidemünze. Seit dem Ende des 2. Jh. n. Chr. wurde auch der Bronze-As, parallel zum Denar, Opfer der fortschreitenden Inflation, bevor er um 275 n. Chr. endgültig verschwand.
Münztyp: RIC I², Nr. ? Prägestätte: Rom oder Lyon.
Die Münze ist stark korrodiert und angegriffen; die Rückseite und beide Legenden sind verloren.

Literatur

Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Augustus to Vitellius (= The Roman Imperial Coinage, 1), London: Spink & Son, 1923, Band I.

Mattingly, Harold / Edward A. Sydenham: Augustus to Vitellius (= The Roman Imperial Coinage, 1), London: Spink & Son, 1923, Band I².

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.