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Münze

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Römische Kaiserzeit, 147 - 161 n. Chr.
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0983
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
weitere Objektbezeichnung:
Sesterz
Sachgruppe:
Münzen (Römische Münzen)
Material:
Technik:
geprägt
Maße:
Gesamt: D: 3,21 cm, Gewicht: 23 g

Beschreibung

Sesterz, Antoninus Pius (für Faustina II.).
Av.: Kopf der Faustina, nach rechts; FAVSTINA AVG PII AVG FIL;
Rv.: stehende Diana, nach links, stützt die linke Hand auf einen Bogen; die rechte Hand hält einen Pfeil, im Abschnitt: S-C;
Antoninus Pius (Titus Aelius Hadrianus Antonius, 86 bis 161 n. Chr.) war, als einer der sog. Adoptivkaiser von seinem Vorgänger Hadrian adoptiert und damit zur Nachfolge bestimmt, von 138 bis 161 n. Chr. römischer Kaiser. Seine Regierungszeit war mit 23 Jahren die längste seit Augustus; er lenkte die Geschicke des Reiches, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, jedoch stets von Rom und Umgebung aus. Zu Beginn seiner Herrschaft wurde Südschottland erobert und als Grenzbefestigung nach dem Vorbild des Hadrianswalls der sog. Antoninerwall errichtet. Er selbst adoptierte, ebenfalls im Jahre 138 n. Chr., als designierten Amtsnachfolger seinen Neffen Marc Aurel und Lucius Verus.
Bei vorliegender Münze handelt es sich um eine Fürprägung für seine Tochter Annia Galeria Faustina (die Jüngere = Faustina II. od. "minor") aus der Zeit zwischen 147 und 161 n. Chr. Faustina minor war desweiteren die Gattin seines kaiserlichen Nachfolgers Marcus Aurelius (161 bis 180 n. Chr.) und gebar diesem seit der Hochzeit im Jahre 145 n. Chr. vierzehn Kinder.
Der Sesterz war seit dem 3. Jh. v. Chr., zunächst als Silberprägung mit dem Wert von zweieinhalb Assen (seit Mitte des 2. Jh. v. Chr. von vier Assen), die maßgebliche Münze und Buchwährung der Römischen Republik und der Kaiserzeit. Seit Augustus wurde er aus Aurichalkum (messingähnliche Kupfer-Zink-Legierung) geprägt, fiel aber, bei stetig sinkendem Zink-Anteil und Gewichtsabnahme, wie andere Münzen während der ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderte der Inflation zum Opfer, so dass seine offizielle Prägung im Jahre 264 unter den Kaisern Gallienus und Postumus eingestellt wurde. Monetäre Hauptrecheneinheit blieb er noch bis zur Münzreform des Diocletianus.
Münztyp: RIC III, Nr. 1383. Prägeort: Rom.
Besonders die Revers-Seite der Münze ist etwas abgegriffen; der Zustand der Avers-Seite ist gut.

Literatur

Mattingly, Harold: Antoninus Pius to Commodus (=The Roman Imperial Coinage, 3), London 1930, Band III, Katalog Nr. 1383.

Kreckel, Thomas (Hrsg.) / Börner, Susanne (Hrsg.): Geld regiert die Welt. Münzfunde aus Schwarzenacker, Homburg/Saar 2013.