Follis

Münze (Follis) des Caesar Konstantin II. (317-337 n. Chr.), Mitregent seines Vaters Konstantin des Großen (306-337 n. Chr.).

Münzbestimmung: Constantin II. Caesar (317-337), Follis, Lyon, 333-334. - RIC 263. - Vs. CONSTANTINVS IVN NOB C; Büste Constantins II. - Rs. GLORIA EXERCITVS; zwei Soldaten mit zwei Feldzeichen, im Abschnitt Stern und PLG.

Flavius Claudius Constantinus war der älteste Sohn Kaiser Konstantin des Großen (306-337 n. Chr.). Im Jahre 317 wurde er zum Caesar, also zum Unterkaiser seines Vaters erhoben. Nach dem Tod des Vaters im Jahre 337 herrschte er gemeinsam mit seinen Brüdern Constantius II. und Constans. Er erhielt Gallien, Britannien, Spanien und einen Teil von Africa als Herrschaftsgebiet und residierte in Trier. Als es im Jahre 340 zum Konflikt mit seinem Bruder Constans kam, wurde er bei dem Versuch, Italien zu erobern getötet.

Lugdunum (das heutige Lyon), Prägeort dieser Münze, war das Verwaltungszentrum der Provinz Gallia Lugdunensis. Der Follis (Mehrzahl: Folles) wurde im Jahre 294 n. Chr. im Zusammenhang mit der Währungsreform des Kaisers Diokletian eingeführt. "Follis" bedeutet "Beutel", auch "Geldbeutel", diese heute verwendete Bezeichnung geht wahrscheinlich auf einen versiegelten Beutel mit einer bestimmten Anzahl von Münzen zurück, der einen festen Wert besaß. Die antike Bezeichnung war "Nummus" (Münze). Der Follis wog 1/32 eines römischen Pfundes, also ca. 10 Gramm. Er wurde aus Bronze geprägt und erhielt einen dünnen Silberüberzug. Unter Konstantin dem Großen wurden die Folles neu bewertet und verkleinert.

Kent, John P. C.: The family of Constantine I: A.D. 337-364 (= The Roman Imperial Coinage, 8), London: Spink & Son, 1981