zurück

Faltenbecher

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Ende 2. Jahrhundert bis ca. 275 n. Chr. (mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0543
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Faltenbecher
Material:
Technik:
engobiert (Schwarzfirnis)
scheibengedreht
oxydierend gebrannt
Maße:
Gesamt: H: 12,9 cm, D: 11,5 cm (Bauch), D: 3,5 cm (Boden), D: 9 cm (Mündung)

Beschreibung

Becher mit kantig abgesetztem Boden, bauchiger Gefäßkörper, deutlicher Absatz zwischen Schulter und konischem Hals, Randlippe; auf Bauch vertikale Falten; rotbraune, dünnwandige Keramik mit dunkelgrauer, leicht metallisch glänzender, stellenweise abgeplatzter Engobe.

Das Gefäß gehört zur so genannten Glanztonkeramik, in der älteren Literatur auch - technisch nicht korrekt - als Firnisware bezeichnet. Es handelt sich um Trink- und Tafelgeschirr, auf dessen Wandung ein feiner Glanztonüberzug aufgetragen wurde, der das Gefäß wie mit einer dünnen Haut überzog. Die Farbe der Engobe variiert im 1. Jahrhundert n. Chr. von rötlichgelb über rot bis braun. Ab spätflavischer Zeit wird der Glanzton dann braunschwarz und schließlich rein schwarz. Im späten 2. und im 3. Jahrhundert erhält ein Teil der Gefäße, die einen sehr dünnen Scherben besitzen können, einen metallischen Glanz. Nachdem zuerst gallische Töpfereien nach Vorbildern aus Italien die Glanztonkeramik hergestellt hatten, produzierten ab tiberischer Zeit Töpfereien der gesamten Rheinzone mit einem umfangreichen Absatzgebiet bis nach Britannien. Insbesondere schwarze Glanztonkeramik wird daher auch als "Rheinische Glanztonware" bezeichnet (siehe Literatur: Fischer 2001, 291f.).

Literatur

Fischer, Thomas: Keramik. Die römischen Provinzen. Einführung in ihre Archäologie, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2001