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Teller

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Ende 2. Jahrhundert bis 275 n. Chr. (mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0329
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Material:
Technik:
scheibengedreht
reduzierend gebrannt
Maße:
Gesamt: H: 2,3 cm, D: 14,6 cm (Mündung), D: 6,1 cm (Standring), B: 0,6 cm (Wandstärke)

Beschreibung

Flacher Teller mit Standring, schwach gewölbte Wandung, nach außen verdickte Randlippe mit Rille; auf der Innenseite um die Bodenfläche umlaufende Drehrille; dunkelgraubraune, dünnwandige Keramik mit schwarzer, metallisch glänzender Engobe.

Das Gefäß gehört zur so genannten Glanztonkeramik, in der älteren Literatur auch - technisch nicht korrekt - als Firnisware bezeichnet. Es handelt sich um Trink- und Tafelgeschirr, auf dessen Wandung ein feiner Glanztonüberzug aufgetragen wurde, der das Gefäß wie mit einer dünnen Haut überzog. Die Farbe der Engobe variiert im 1. Jahrhundert n. Chr. von rötlichgelb über rot bis braun. Ab spätflavischer Zeit wird der Glanzton dann braunschwarz und schließlich rein schwarz. Im späten 2. und im 3. Jahrhundert erhält ein Teil der Gefäße, die einen sehr dünnen Scherben besitzen können, einen metallischen Glanz. Nachdem zuerst gallische Töpfereien nach Vorbildern aus Italien die Glanztonkeramik hergestellt hatten, produzierten ab tiberischer Zeit Töpfereien der gesamten Rheinzone mit einem umfangreichen Absatzgebiet bis nach Britannien. Insbesondere schwarze Glanztonkeramik wird daher auch als "Rheinische Glanztonware" bezeichnet (siehe Literatur: Fischer 2001, 291f.).

Literatur

Bernhard, Helmut: Studien zur spätrömischen Terra Nigra zwischen Rhein, Main und Neckar (= Saalburg-Jahrbuch, 40/41), 1984/85, S. 34-120