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Öllampe

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 20 v. Chr. bis 450 n. Chr. (römische Kaiserzeit)
in: Israel

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0213
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Material:
Technik:
in die Form gedrückt
Applikation
oxydierend gebrannt
Maße:
Gesamt: H: 4,8 cm, B: 5,2 cm, L: 8,9 cm, H: 3,1 cm (Körper), D: 2,8 cm (Mündung), D: 1,2 cm (Öffnung Schnauze)

Beschreibung

Öllampe von ovaler Form, spitz zulaufende Schnauze, hochgebogener Griff mit tierkopfförmigem Ende (?), Seitennaht zwischen Ober- und Unterteil; plastische Verzierung auf der Oberseite, mit Riffeln, Wellen- und Kreismotiven, Unterseite mit ovalem Standring und kreuzförmig angeordneten Leisten; ziegelrote Keramik, Oberfläche stark versintert.

Öllampen (lateinisch: lucernae) gehörten besonders in städtischen Siedlungen des Römischen Reiches zu den bevorzugten Beleuchtungsgeräten. Man benötigte in Privathäusern, öffentlichen Gebäuden, wie Bädern und Thermen, in Tempeln und größeren Grabbauten auf den Friedhöfen eine große Zahl solcher Lampen. So fanden sich im Haus des C. Iulius Polybius in Pompeji z. B. 72 tönerne Lampen. Serienmäßig in Ton hergestellt waren sie für jeden erschwinglich.

Als Brennmaterial dienten verschiedene Pflanzenöle wie Oliven- oder Rizinusöl und fossile Öle wie Bitumen (Erdpech) und verschiedene Erdöle. Rizinusöl ist jedoch wenig geeignet, da es aufgrund seines hohen Fettgehaltes ein zu düsteres Licht bietet.

Als Docht (ellychnium) verwendete man Flachs (linum), Hanf (cannabis), Binsen (iuncus) oder Blätter des Wollkrautes (Königskerze: thryallis oder lychnitis). Der Docht saugt sich mit Öl voll und brennt ruhig, gleichmäßig und geruchsfrei, wenn er nicht zu sehr über den Rand des Dochtloches hinausragt.

Durch Experimente mit antiken Öllampen ließ sich die Brenndauer ermitteln: Ein Exemplar von 8,5 cm Länge, 6,5 cm Durchmesser und 3 cm Höhe fasst Öl für eine Brenndauer von dreieinhalb bis vier Stunden.

Literatur

Goethert, Karin: Römische Lampen und Leuchter. Auswahlkatalog des Rheinischen Landesmuseums Trier, Trier, 1997