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Becher

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 250-275 n. Chr. (mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0411
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Material:
Technik:
scheibengedreht
Rollstempeldekor
reduzierend gebrannt
Maße:
Gesamt: H: 13,8 cm, D: 10,2 cm (Bauch), D: 3,4 cm (Boden), D: 6,7 cm (Mündung)

Beschreibung

Becher mit Standring, tief liegender, stark gerundeter Gefäßumbruch, schwach gewölbtes, nach innen verlaufendes Oberteil, dünner, innen gerundeter, außen kantiger Rand; auf der Gefäßoberfläche drei umlaufende Bänder aus jeweils zwei Linien aus spitzen Kerben in Rollrädchentechnik; dünnwandige, graubraune Keramik mit schwarzem Glanztonüberzug.

Das Gefäß gehört zur so genannten Glanztonkeramik, in der älteren Literatur auch - technisch nicht korrekt - als Firnisware bezeichnet. Es handelt sich um Trink- und Tafelgeschirr, auf dessen Wandung ein feiner Glanztonüberzug aufgetragen wurde, der das Gefäß wie mit einer dünnen Haut überzog. Die Farbe der Engobe variiert im 1. Jahrhundert n. Chr. von rötlichgelb über rot bis braun. Ab spätflavischer Zeit wird der Glanzton dann braunschwarz und schließlich rein schwarz. Im späten 2. und im 3. Jahrhundert erhält ein Teil der Gefäße, die einen sehr dünnen Scherben besitzen können, einen metallischen Glanz. Nachdem zuerst gallische Töpfereien nach Vorbildern aus Italien die Glanztonkeramik hergestellt hatten, produzierten ab tiberischer Zeit Töpfereien der gesamten Rheinzone mit einem umfangreichen Absatzgebiet bis nach Britannien. Insbesondere schwarze Glanztonkeramik wird daher auch als "Rheinische Glanztonware" bezeichnet (siehe Literatur: Fischer 2001, 291f.).

Literatur

Fischer, Thomas: Keramik. Die römischen Provinzen. Einführung in ihre Archäologie, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2001, S. 290-293