Achtförmige Talglampe mit Standring; grauschwarze Keramik, glatte Oberfläche, Henkel abgebrochen.
Nach der Einteilung von S. Loeschke handelt es sich um den Typus XI ("achtförmige offene Talglampe"; siehe Literatur: Loeschke 1919).
Da Öl in den nördlichen Provinzen des Römischen Reiches schwer zu bekommen war, benutzte man hier neben den Öllampen sehr häufig Lichter, die mit Talg betrieben wurden, einem aus Wiederkäuern gewonnenen, festen Körperfett.
Als Docht (ellychnium) verwendete man Flachs (linum), Hanf (cannabis), Binsen (iuncus) oder Blätter des Wollkrautes (Königskerze: thryallis oder lychnitis). Der Docht saugt sich mit Talg voll und brennt ruhig, gleichmäßig und geruchsfrei, wenn er nicht zu sehr über den Rand der Lampe hinausragt.
Der Docht konnte in die Schnauze des offenen Behälters gelegt werden, eine bessere Regulierung war jedoch durch einen Schwimmer zu erzielen, durch den der Docht gezogen wurde. Ein solcher Schwimmer bestand möglicherweise aus Kork.