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Talglampe, achtförmig

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 50-275 n. Chr. (frühe bis mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0215
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Talglampe
achtförmig
Material:
Technik:
in die Form gedrückt
reduzierend gebrannt
Maße:
Gesamt: H: 2,9 cm, B: 6,9 cm, L: 9,8 cm, B: 0,7 cm (Dicke Wandung), D: 4,1 cm (Standring)

Beschreibung

Achtförmige Talglampe mit Standring; grauschwarze Keramik, glatte Oberfläche, Henkel abgebrochen.

Nach der Einteilung von S. Loeschke handelt es sich um den Typus XI ("achtförmige offene Talglampe"; siehe Literatur: Loeschke 1919).

Da Öl in den nördlichen Provinzen des Römischen Reiches schwer zu bekommen war, benutzte man hier neben den Öllampen sehr häufig Lichter, die mit Talg betrieben wurden, einem aus Wiederkäuern gewonnenen, festen Körperfett.

Als Docht (ellychnium) verwendete man Flachs (linum), Hanf (cannabis), Binsen (iuncus) oder Blätter des Wollkrautes (Königskerze: thryallis oder lychnitis). Der Docht saugt sich mit Talg voll und brennt ruhig, gleichmäßig und geruchsfrei, wenn er nicht zu sehr über den Rand der Lampe hinausragt.

Der Docht konnte in die Schnauze des offenen Behälters gelegt werden, eine bessere Regulierung war jedoch durch einen Schwimmer zu erzielen, durch den der Docht gezogen wurde. Ein solcher Schwimmer bestand möglicherweise aus Kork.

Literatur

Loeschke, Siegfried: Lampen aus Vindonissa. Ein Beitrag zur Geschichte von Vindonissa und des antiken Beleuchtungswesens, Beer& Co., 1919, S. 112-114, Abb. Tafel XX
Goethert, Karin: Römische Lampen und Leuchter. Auswahlkatalog des Rheinischen Landesmuseums Trier, Trier, 1997, S. 124-129