zurück

Mineralwasserflasche

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 1750-1793
in: Saarland

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0722
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Mineralwasserflasche
Material:
Technik:
scheibengedreht
gestempelt
oxydierend gebrannt
Maße:
Gesamt: H: 29,8 cm, D: 11,6 cm (Bauch), D: 9,7 cm (Boden), B: 2,5 cm (Henkel), D: 3 cm (Mündung)

Beschreibung

Flasche mit zylindrischem, oben gerundetem Gefäßkörper, zylindrischer, kurzer Hals, leicht verdickte gerundete Randlippe, Bandhenkel mit dreieckigem Querschnitt am unteren Ende des Flaschenhalses ansetzend und bis zur Gefäßschulter reichend, unter dem unteren Henkelansatz kleine runde Mulde; Scherbenfarbe hellgrau, hellbraun-ockerfarbene Glasur, auf der Schulter kreisrunder Stempelabdruck mit umlaufendem Schriftzug "SELTERS 8", im Mittelfeld ein Kreuzeszeichen mit den Buchstaben C und T (für Churtrier = Kurfürstentum Trier), auf Boden Abdrehspuren.

Mineralwasser wurde seit Ende des 16. Jahrhundert in Flaschen abgefüllt und gehandelt. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden Mineralwasserflaschen aus Steinzeug benutzt. Ein Stempel gab Auskunft über den Inhalt. Die Steinzeugflaschen waren reine Einwegprodukte. Für knapp 200 Jahre galt die Steinzeugflasche mit dem Stempelaufdruck "SELTERS" als Synonym für Mineralwasser. Deswegen wird Mineralwasser auch heute noch umgangssprachlich als "Selterswasser" bezeichnet.

Nach der Einteilung von B. Brinkmann gehört das vorliegende Exemplar zum Typ C, der in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts datiert (siehe Literatur: Brinkmann 1982; ders. 1984).

Literatur

Brinkmann, Bernd: Der Mineralwasserversand in Steinzeugflaschen (= Der Mineralbrunnen, 3), 1984, S. 92; 97-103
Klewitz, Martin: Die Bau- und Kunstdenkmalpflege im Jahre 1968 (= Bericht der Staatlichen Denkmalpflege im Saarland, 16), 1969, S. 176, Abb. Tafel 50
Weber, Wilhelm: Schloss Karlsberg. Legende und Wirklichkeit. Die Wittelsbacher Schlossbauten im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, Homburg, 1987, S. 189f.
Ulrich, Stefan: Konzept für die untergegangene Schloss- und Parkanlage Karlsberg (= Diplomarbeit der Universität Kaiserslautern), Homburg, 1999, S. 10; 7; 9
Schwan, Jutta: Schloss Karlsberg-"das Bild einer ganz ansehnlichen Stadt". Einblicke in die Geschichte des Homburger Prachtbaus (= Saarpfalz. Blätter für Geschichte und Volkskunde, 80,1), 2004, S. 5-20
Brinkmann, Bernd: Zur Datierung von Mineralwasserflaschen aus Steinzeug (= Keramos, 98), 1982, S. 7-36