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korinthisches Säulenkapitell

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 50-300 n. Chr. (frühe bis mittlere römische Kaiserzeit)
in: Reinheim

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0219
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
korinthisches Säulenkapitell
Ikonografie:
Material:
Technik:
gemeißelt
geglättet
Maße:
Gesamt: H: 28,5 cm, L: 29,2 cm, B: 26,2 cm (Schaft)

Beschreibung

Fragment einer korinthischen Säulenkapitells in Form von Kränzen aus Akanthusblättern (Ornamentform nach Vorbild der großen gezahnten Blätter der gleichnamigen mediterranen Pflanze), Abakus (quadratische Deckplatte) zum größten Teil weggebrochen, eine Ecke erhalten, an einer Seite nur noch ein Stück der Langseite erhalten. Oberfläche des Ornaments abgenutzt, oben rechteckiges, stark fragmentiertes Loch; aus feinem Sandstein mit viel Glimmer, braunrot mit hellbeigen Einschlüssen.

Säulen lassen sich in der Regel in mehrere Teile untergliedern. Dies sind im Allgemeinen (von unten nach oben): Sockel, Basis, Schaft (oft aus mehreren Säulentrommeln bestehend), Kapitell und schließlich der Abschlussstein bzw. Abakus.

Im Allgemeinen wurden Säulen aus mehreren, einzeln angefertigten Teilen zusammengesetzt. Diese Teile sind in den Steinbrüchen wahrscheinlich zum Zweck der Gewichtsreduzierung für den Transport grob vorgearbeitet worden. Ihre Ober- und Unterseiten wurden oft jeweils mit einem viereckigen Loch in der Mitte versehen, die zunächst als Zangenlöcher zur Aufnahme des Hebewerkzeugs (Flaschenzug bzw. Baukran mit Eisenzange) und später als Dübellöcher zur festen Verbindung der einzelnen Teile dienten. Im verbauten Zustand waren sie nicht mehr sichtbar. Der Abakus wurde mit dem Hammer sowie verschiedenen Meißeln, z.B. Schräm- oder Schariereisen, bearbeitet. Die Kapitelle sind gut geglättet, die meisten haben nur wenige Pickspuren. Gerundete Werkstücke wurden zur Herausarbeitung der endgültigen Form auf der Drehbank abgedreht. Feine Drehrillen entstehen durch die Benutzung eines Drehmeißels mit abgerundeter Schneide.