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Statue des Merkur

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Original: ca. 150-400 n. Chr. (mittlere bis späte römische Kaiserzeit)
in: Bierbach

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0680
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Statue des Merkur
Material:
Sandstein (Original)
Kunststeinmörtel
Technik:
gegossen
gemeißelt (Original)
geglättet (Original)
Maße:
Gesamt: H: 137 cm, B: 43 cm, H: 107,5 cm (Torso)

Beschreibung

Kopie einer Steinfigur des Gottes Merkur, die im Jahre 1927 neben dem Tempel des Kultbezirkes im Klosterwald bei Bierbach gefunden wurde. Das Original gehört zum gängigen Typ des unbekleidet und stehend dargestellten Gottes. Von der Schulter hängt der kurze Mantel, die Chlamys, hinab. Die verlorene rechte Hand hielt den obligatorischen Geldbeutel (marsupium). Der Kopf wurde im Jahre 1986 durch Hans Reinshagen modern ergänzt.

Dieser Torso zählt zu den qualitätvolleren römischen Steinplastiken im Saarland und unterscheidet sich deutlich von den vielen derber gearbeiteten Bildwerken im rheinischen Hinterland.

Ein von Cäsar als Merkur bezeichneter gallischer Gott galt als der mächtigste unter den gallischen Göttern. Der Tempelbezirk, in dem die Götterstatue gefunden wurde, war anscheinend unter der Beteiligung der Kaufmannschaft von Schwarzenacker angelegt worden. Dem Gott Merkur, dem Gott des Handels, brachte man im Klosterwald denn auch die vornehmliche Verehrung dar. "DEO MERCVRIO SOLINVS SATVRNINVI EX VOTO" (Gott Merkur, dem Einzigen, aufgrund eines Gelübdes geweiht von Solinus, dem Sohn des Saturninus) lautet eine Votivinschrift von dort.

Literatur

Schindler, Reinhard: Gallorömische Götter, Kulte und Heiligtümer im Saarland (= Bericht der Staatlichen Bodendenkmalpflege im Saarland, 12), 1965, Abb. Tafel 12
Kolling, Alfons: Funde aus der Römerstadt Schwarzenacker und ihrer nahen Umgebung. Bilder und Texte, Homburg, 1971, S. 73, Abb. Tafel 116
Kolling, Alfons: Die Römerstadt in Homburg-Schwarzenacker, Homburg-Saarpfalz, 1993, Abb. Tafel 116
Klein, Carl: Der Tempelbezirk im Bierbacher Klosterwald (= Bericht des Konservators der geschichtlichen Denkmäler im Saargebiet, 3), 1929, S. 17-28