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Fachwerk

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 200-275 n. Chr. (mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0845
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Fachwerk
Material:
Ziegel
Quarzit
Farbe
Technik:
gebohrt (Fachwerk)
in die Form gedrückt (Ziegel)
oxydierend gebrannt (Ziegel)
bemalt (Verputz)
Maße:
Gesamt: H: 69,3 cm, T: 23 cm, L: 75,5 cm, T: 6 cm (Verputzstärke dick), T: 1,4 cm (Verputzstärke dünn)

Beschreibung

Teil einer Innenwand. Die Wand wurde in Fachwerktechnik errichtet, die Gefache wurden mit Ziegeln ausgemauert. Auf diese Wand wurde eine Lehmschicht aufgetragen, in die fischgrätenförmige Haftrillen gezogen wurden. Darauf wurde eine dicke Verputzschicht aus Kalkmörtel (gelöschter Kalk, Steinchen und Sand) aufgetragen, darauf wiederum ein dünner Verputz gleicher Zusammensetzung, der sorgfältig geglättet wurde. Auf diese Grundierung wurde eine rote Bemalung flächig aufgetragen.

Bei der Rekonstruktion des Säulenkellerhauses, in dem das Stück gefunden wurde, wurden die Wände in dieser Technik wieder aufgebaut (vgl. 2008RMS0678).

"Ich wünschte, Fachwerk wäre nie erfunden worden", so klagt der römische Architekt, Ingenieur und Schrifsteller Vitruv im 1. Jahrhundert v. Chr. in einem seiner "Zehn Bücher über Architektur" (II, 8, 20). Noch zu dieser Zeit bestand selbst die Stadt Rom vorwiegend aus Holzbauten, die Brandgefahr war also sehr hoch. Schon in der Antike galt der Steinbau unter anderem deswegen als höherrangige Bauart.

Literatur

Kolling, Alfons: Funde aus der Römerstadt Schwarzenacker und ihrer nahen Umgebung. Bilder und Texte, Homburg, 1971, S. 33-36, Abb. Tafel 16-17
Kolling, Alfons: Die Römerstadt in Homburg-Schwarzenacker, Homburg-Saarpfalz, 1993, S. 45f., Abb. Tafel 35-36
Weber, Gerhard: Von Holz zu Stein. Zum Bauwesen in den Nordprovinzen. Die Römer zwischen Alpen und Nordmeer. Zivilisatorisches Erbe einer europäischen Militärmacht, Mainz: Philipp von Zabern, 2000