Reliefplatte

Relief mit der Darstellung eines vierrädrigen Packwagens mit Maultiergespann. Der Wagen besitzt Räder mit jeweils acht Speichen. Auf den Rädern befindet sich der Wagenkasten, an dem eine Haltestange für die Ladung befestigt ist. Es ist nicht mehr erkennbar, um welche Ladung es sich handelt. Der nur noch in Umrissen erkennbare Fahrer sitzt auf dem Kutschbock. Von den Zugtieren sind noch die parallel stehenden Hinterbeine erkennbar. Man erkennt auch noch die Zügelführungen auf den Jochen. Rechts im Hintergrund ist Vegetation in Form eines Baumes erkennbar. Das Material besteht aus rotbraun geflammtem Voltziensandstein mit viel Glimmer.

Im Tempelbezirk von Bierbach, in dem sich das Relief fand, wurde unter anderem Merkur, der römische Gott des Handels, verehrt (siehe Merkurstatue 2008RMS0680). Das Relief wurde wahrscheinlich von einer Kaufmannschaft des benachbarten Vicus von Schwarzenacker gestiftet.

Kolling, Alfons: Die Römerstadt in Homburg-Schwarzenacker, Homburg-Saarpfalz, 1993, Abb. Tafel 11
Garbsch, Jochen: Mann und Roß und Wagen. Transport und Verkehr im antiken Bayern, München, 1986
Melcher, Ralph (Hrsg.): An heiliger Stätte. Römische Kulte und Heiligtümer an der Saar, Saarbrücken, 2006, S. 100, Katalog Nr. 59
Kolling, Alfons: Funde aus der Römerstadt Schwarzenacker und ihrer nahen Umgebung. Bilder und Texte, Homburg, 1971, S. 72f., Abb. Tafel 115
Klein, Carl: Der Tempelbezirk im Bierbacher Klosterwald (= Bericht des Konservators der geschichtlichen Denkmäler im Saargebiet, 3), 1929 17-28