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Henkel

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: ca. 150-250 n. Chr. (mittlere römische Kaiserzeit)
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0306
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Henkel
Material:
Technik:
gegossen
Maße:
Gesamt: D: 1 cm, Gewicht: 164,3 gr, L: 23,2 cm, D: 0,5 cm (Knopf)

Beschreibung

Henkel, halbkreisförmig gebogen, runder Querschnitt, Henkelstab durch Doppelwulstringe segmentiert, Enden flachrechteckig, an einer Seite Knopf zur Befestigung am Eimer, andere Seite abgebrochen; patinierte Bronze.

Der Henkel gehört zu einem Typ von Bronzegefäßen, die unter der Bezeichnung "Eimer vom Hemmoorer Typ" oder einfach "Hemmoorer Eimer" zusammengefasst werden. Diese Gefäße sind 15 bis 30 cm hoch und von zylindrischer bis halbkugeliger Form. Sie besitzen einen kleinen, flachen Fuß und werden von einem bogenförmigen Henkel getragen, dem sie die Bezeichnung Eimer verdanken. Sie sind hauptsächlich aus Messing oder Bronze, seltener aus Silber hergestellt. Seinen Namen erhielt der Typ von zwei Fundplätzen bei Hemmoor im Lkr. Cuxhaven.

Bei den Römern gehörte er zur prunkvollen Haushaltsausstattung. Bei den Germanen war er ein begehrtes Importgut und galt als Luxusgegenstand, sie benutzten ihn sogar in Zweitverwendung bei Bestattungen als prunkvolle Urne.

Hemmoorer Eimer haben eine besondere Bedeutung als so genannter Leittyp, sind also charakteristisch für einen bestimmten Zeitabschnitt, nämlich der Stufe C der römischen Kaiserzeit (nach Hans-Jürgen Eggers). Sie wurden nach neuerer Einschätzung ab der Mitte des 2. Jahrhunderts bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts hergestellt, waren jedoch einige Zeit darüber hinaus noch in Verwendung.

Literatur

Willers, Heinrich: Die römischen Bronzeeimer von Hemmoor, Hannover / Leipzig, 1901
Eggers, Hans Jürgen: Der römische Import im freien Germanien (= Atlas der Urgeschichte, 1), Hamburg, 1951
Miron, Andrei / Johannes Schönwald: Saarländische Fundchronik 1978-1984 (= Bericht der Saarländischen Bodendenkmalpflege, 27/28), Saarbrücken, 1986/87, S. 65