Kunstharzkopie einer im Original aus Bronze gefertigten Statuette eines nackten, thronenden Neptun. Thron und Figur sind gesondert gearbeitet. Der Thron besitzt ein brettartiges Vorderstück anstelle von Beinen. Die hinteren Beine sind säulenartig und in der Mitte verdickt. Die Rückenlehne ist zweigeteilt. Der Thron besitzt Armlehnen in Form von Delfinen als Attribute des Gottes Neptun. Der Gott ist von muskulöser Gestalt, seine Brustmuskeln und die Hüfte sind durch scharfe Linien hervorgehoben. Der Gott trägt einen Bart und einen lockigen Haarkranz. Der Hinterkopf ist in der Mitte gescheitelt. Die Haare verlaufen wellenförmig zu den Seiten. Die tief gebohrten Pupillen und hervorgehobene Brauen verleihen dem Gott einen intensiven Blick. In der linken Hand hält er einen langen Stab, wahrscheinlich einen Dreizack. Die rechte Hand hielt einen nicht mehr erhaltenen Gegenstand.
Darstellungen des Gottes Neptun sind im Binnenland relativ selten. Bei dem Stück von Schwarzenacker handelt es sich um die erste Neptun-Statuette aus dem Saar-Mosel-Raum und der Rheinpfalz überhaupt. Die nächsten Belege für die Verehrung Neptuns finden sich vor allem entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse (siehe Literatur: Kolling 1967, 33 Abb. 8). Sein Vorkommen in Schwarzenacker könnte durch die auch heute noch häufigen Überschwemmungen der Blies während der Winterzeit zu erklären sein.
Der Zusammenhang mit dem Delfin erklärt sich in dessen Funktion als Bote des Gottes Neptun. Darstellungen eines Delfins fanden sich in Schwarzenacker auch als Wandmalerei im Haus des Augenarztes sowie in Gestalt einer Gewandfibel (2008RMS0464).