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Statuette des Merkur

Römermuseum Schwarzenacker


Herstellung: Original: Herstellung: frühes 2. Jahrhundert n. Chr.; gebraucht bis 275 n. Chr. (mittlere römische Kaiserzeit)
von: Baltes, Rainer als Hersteller
in: Schwarzenacker

Merkmale

Inventarnummer:
2008RMS0199
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Statuette des Merkur
Material:
Kunstharz (Kopie)
Bronze (Original)
Silber (Original)
Technik:
gegossen
Maße:
Gesamt: H: 20,9 cm, H: 3,5 cm (Sockel), B: 10,2 cm (Sockel), L: 13,6 cm (Sockel)

Beschreibung

Kopie einer Merkurstatuette mit begleitenden Tieren. Die Gruppe ist aus acht einzeln gefertigten Teilen zusammengesetzt. Der Gott sitzt auf einem Felsen und ruht sich aus. Die Figur steht auf einem quaderförmigen Sockel. Der Körper des Gottes wirkt athletisch, die Muskeln sind gepackt und markant herausgearbeitet. Der Mantel ist über die rechte Schulter geschlagen und mit einer runden Spange zusammengehalten. Der flache Hut (petasos), den der Gott auf dem Kopf trägt, sowie der Schlangenstab (caduceus), den der Gott lässig in der rechten hält, sind aus Silber gefertigt. Die linke Hand hält einen prall gefüllten Geldbeutel und ist auf den Felsvorsprung abgelegt. An den Füßen trägt er Sandalen, die die Zehen frei lassen.

Vor dem Gott steht auf dem Felsen ein Hahn mit langen Schwanzfedern, der sich brüstet und kräht. Daneben auf dem runden Podest stehen ein Ziegenbock und ein Wildschwein. Der Ziegenbock springt ungeduldig hoch, der Kopf ist nach rechts geneigt. Das Wildschwein sitzt auf den Hinterbeinen und öffnet das Maul zum bedrohlichen Wetzen der Hauer. Sein Fell ist sehr detailreich mit ondulierten und gekringelten Borsten dargestellt. Die Figur gehört unter der Vielzahl der römischen Tierplastiken zu den herausragenden Stücken.

Die stilistischen Unterschiede zwischen dem Wildschwein und dem Gott deuten auf verschiedene Künstler hin. Dies bezeugt auch die unterschiedliche Färbung der verwendeten Bronzen: Gott und Felsensitz sind aus gelber Bronze, Sockel und Tiere aus roter bzw. gelbroter Bronze gegossen.

Eigentümlich ist der beim Original vorhandene Schlitz auf der Rückseite der Felsenbasis. Aus Kaiseraugst und anderen Orten ist der Sparkassen-Merkur bekannt.

Die Kopie ist aus Kunstharz gefertigt und mit bronzener und silberner Farbe bemalt.

Literatur

Kolling, Alfons: Ein römisches Freilichtmuseum. Projekt Schwarzenacker (= Homburger Hefte), Homburg, 1966, S. 27
Kolling, Alfons: Die Bronzestatuetten aus dem Säulenkeller (= Forschungen im römischen Schwarzenacker, I), 1967, S. 25ff.
Kolling, Alfons: Der römische Statuettenfund von Schwarzenacker (= Bericht der Staatlichen Denkmalpflege im Saarland, 14), 1967, S. 3; 23-28, Abb. Nr. 4; Taf. 17-26
Doppelfeld, Otto (Hrsg.): Römer am Rhein. Ausstellung des Römisch-Germanischen Museums Köln. Kunsthalle Köln 15. April bis 30. Juni 1967, Köln, 1967, S. 330f., Abb. Tafel 125
Kolling, Alfons: Bronzestatuetten (= Die Römerstadt Schwarzenacker, II), Saarbrücken, 1975, S. 18-23, Abb. Nr. 9-14
Kolling, Alfons: Funde aus der Römerstadt Schwarzenacker und ihrer nahen Umgebung. Bilder und Texte, Homburg, 1971, S. 51, Abb. Tafel 60
Kolling, Alfons: Die Römerstadt in Homburg-Schwarzenacker, Homburg-Saarpfalz, 1993, S. 113f., Abb. Tafel 87-88
Melcher, Ralph (Hrsg.): An heiliger Stätte. Römische Kulte und Heiligtümer an der Saar, Saarbrücken, 2006, S. 52; 54; 98, Abb. Nr. 30