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Ralf Schneider: Fassadenaufriss Rekonstruktion des ehem. Gräfl.-Nassau'schen Residenz-Schloßes zu Ottweiler zur Seite des Schloßplatzes A.D. 1593

Stadtgeschichtliches Museum Ottweiler


Herstellung: 1999
von: Schneider, Ralf als Künstler

Merkmale

Inventarnummer:
2013SMO0044
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Ralf Schneider: Fassadenaufriss Rekonstruktion des ehem. Gräfl.-Nassau'schen Residenz-Schloßes zu Ottweiler zur Seite des Schloßplatzes A.D. 1593
Signatur:

signiert und datiert

Material:
Technik:
Tusche
Maße:
Gesamt: B: 56 cm Rahmen: H: 46 cm

Beschreibung

'Fassadenaufriss des ehem. Gräflich-Nassau'schen Residenz-Schloßes zu Ottweiler zur Seite des Schloßplatzes A.D. 1593'. Kopie einer Tusche-Zeichnung (Fassadenrekonstruktion) von Diplom-Ingenieur Ralf Schneider, Rottenburg, s/w, in Bilderrahmen. Als Sitz der Grafen von Saarbrücken bestand in Ottweiler bereits im Jahr 1186 eine Wasserburg; 1393 wurden erstmals 'Schloss, Burg und Vorburg' urkundlich erwähnt.
1544 wurde Ottweiler durch Erbteilung Residenz der sich von der Grafschaft Nassau-Saarbrücken abspaltenden selbständigen Grafschaft Nassau-Ottweiler (Graf Johann I./IV.). Sein Nachfolger Graf Albrecht von Nassau-Saarbrücken-Ottweiler ließ durch den Baumeister Christmann Strohmeyer ab 1575 die alte Wasserburg zu einem Renaissanceschloss umbauen. Dabei handelte es sich um einen leicht unregelmäßigen, fast quadratischen Vierflügelbau mit vier Geschossen, einem breiten Wassergraben, einem Eckturm im Nordwesten und einem auf der Südseite gelegenen, den Kontur des geschlossenen Quadrats sprengenden, weiteren Gebäudeflügel (Küchen- und Kapellentrakt). Der Innenhof wurde - wie auf den Zeichnungen von Daniel Meissner und Matthias Merian d. Ä. gut zu sehen - durch umlaufende, auf Säulen ruhenden Galerien mit Steinbrüstungen der offenen Lauben-/Arkadengänge geprägt (ebenfalls vier-geschossig). Zwei Zugänge, einer von der Stadtseite her und einer von Osten, ermöglichten den Zugang zum Schloss. Vorliegende Zeichnung zeigt das Schloss von der Nordwest-Seite. Deutlich erkennbar wird die Unregelmäßigkeit der Anlage - im Gegensatz zu vielen anderen Renaissancebauten vergleichbarer Zeit (auch zu Bauten von Stromeyer selbst) herrscht eine gewisse Unsymmetrie vor, die höchstwahrscheinlich der Integration der Bausubstanz der älteren Wasserburg geschuldet war: der singuläre, alles überragende Turm, die aus der Mittelachse des Hauptflügels versetze Toranlage, die unregelmäßige Verteilung der Fensterachsen, der Erker und Giebel, sowie der angebaute Nebentrakt.
Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Schloss schwer beschädigt, danach mehrfach renoviert (barockisierend) und schließlich im Jahre 1753 auf Befehl des Fürsten Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken abgebrochen.