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Tierfibel

Archäologiepark Römische Villa Borg


Herstellung: 2. Jahrhundert n. Chr. (mittlere römische Kaiserzeit)
in: Borg

Merkmale

Inventarnummer:
2003-18869
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Tierfibel
Ikonografie:
Technik:
gegossen
Maße:
Gesamt:

Beschreibung

Fibel in Form eines laufenden Hirschen mit kurzen Beinen und kurzem Geweih mit Sprossen, auf dem Rumpf schräg verlaufende, parallele Rillen mit Resten der Emaileinlage, am Rande von Vorder- und Hinterschenkel umlaufende sichelförmige Punzen, auf vorderem Schenkel kreisförmige Punze, auf dem hinteren Schenkel große und auf dem Hals drei kleinere kreisrunde Vertiefungen mit Resten der Emaileinlage, auf dem Kopf mandelförmiges Auge eingepunzt mit großer Pupille in Form einer kreisrunden Vertiefung, wohl ursprünglich mit Emaileinlage, unter vorderem Schenkel Scharnier, unter hinterem Schenkel Nadelhalter erhalten, Nadel fehlt.

Beim Email der römischen Kaiserzeit handelt es sich stets um Grubenschmelz (französisch: émail champlevé), bei dem Vertiefungen im Metall mit Email aufgefüllt wurden (siehe Literatur: Steuer 1989, 202).

Ein ähnliches Stück fand sich in Kaiseraugst in der Schweiz (siehe Literatur: Riha 1979, 202 Nr. 1736 Taf. 67,1736). Nach der Einteilung von E. Riha gehört die Fibel zum Typ 7.25 ("Figurenfibeln mit Emaileinlagen": a.a.O. 200-204 Taf. 67-68).

Bei den Figurenfibeln findet man Darstellungen von Tieren oder Gegenständen (Riha 1979, 200f.). Bei den Tierfibeln sind trotz einer gewissen naturalistischen Darstellungsweise der Form und Bewegung des Tieres die Einlagen bzw. die Farben des Emails nach rein ornamentalen Gesichtspunkten ausgewählt, also ohne auf die Natur und Form des Tieres Rücksicht zu nehmen.

Literatur

Riha, Emilie: Die römischen Fibeln aus Augst und Kaiseraugst (= Forschungen in Augst, 3), Augst, 1979
Steuer, Heiko: Email (= Reallexikon der Germanischen Altertumskunde), Berlin: de Gruyter, 1989, S. 202