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Becher

Archäologiepark Römische Villa Borg


Herstellung: 3. bis 4. Jahrhundert n. Chr. (mittlere bis späte römische Kaiserzeit)
in: Oberleuken

Merkmale

Inventarnummer:
AS-507
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Material:
Technik:
scheibengedreht
oxydierend gebrannt
Maße:
Gesamt: D: 12,2 cm (Bauch), D: 5,1 cm (Boden), H: 18,1 cm (erhalten), D: 8,1 cm (Hals erhalten), B: 0,35 cm (Wandstärke)

Beschreibung

Fragmentierter Becher, schmaler Boden mit Standring, hocheiförmiger Gefäßkörper, leichter Absatz zum konischen, nur noch im unteren Teil erhaltenen Hals; auf der Schulter, im Bereich des maximalen Bauchdurchmessers sowie im unteren Teil des Gefäßkörpers jeweils ein Band aus spindelförmigen Kerben in Rollrädchentechnik umlaufend; hellorangefarbener dünnwandiger Scherben, unten auf dem Boden, auf der Außenseite in Bodennähe sowie auf der Innenseite des Gefäßes eine dünne, dunkelrote Engobe, außen auf Gefäßkörper und Hals eine dünne schwarzgraue Engobe, Oberfläche auf der Außenseite glatt, auf der Innenseite mit Drehspuren.

Das Gefäß gehört zur so genannten Glanztonkeramik, in der älteren Literatur auch - technisch nicht korrekt - als Firnisware bezeichnet. Es handelt sich um Trink- und Tafelgeschirr, auf dessen Wandung ein feiner Glanztonüberzug aufgetragen wurde, der das Gefäß wie mit einer dünnen Haut überzog. Die Farbe der Engobe variiert im 1. Jahrhundert n. Chr. von rötlichgelb über rot bis braun. Ab spätflavischer Zeit wird der Glanzton dann braunschwarz und schließlich rein schwarz. Im späten 2. und im 3. Jahrhundert erhält ein Teil der Gefäße, die einen sehr dünnen Scherben besitzen können, einen metallischen Glanz. Nachdem zuerst gallische Töpfereien nach Vorbildern aus Italien die Glanztonkeramik hergestellt hatten, produzierten ab tiberischer Zeit Töpfereien der gesamten Rheinzone mit einem umfangreichen Absatzgebiet bis nach Britannien. Insbesondere schwarze Glanztonkeramik wird daher auch als "Rheinische Glanztonware" bezeichnet (siehe Literatur: Fischer 2001, 291f.).

Literatur

Fischer, Thomas: Keramik. Die römischen Provinzen. Einführung in ihre Archäologie, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2001