Kapitell einer toskanischen Säule, mit dem obersten Teil des Säulenschaftes in einem Stück gearbeitet, Schaft mit glatter Außenseite, Unterseite grob behauen mit zentralem quadratischen Loch, Basis mit zwei fragmentierten Wülsten, fragmentierter quadratischer Abakus, teilweise fragmentierte Oberseite grob behauen mit zentralem, in etwa quadratischem Loch; blassgraurosafarbener Sandstein.
Säulen lassen sich in der Regel in mehrere Teile untergliedern. Dies sind im Allgemeinen (von unten nach oben): Sockel, Basis, Schaft (oft aus mehreren Säulentrommeln bestehend), Kapitell und schließlich der Abschlussstein bzw. Abakus. Bei den toskanischen Säulen sind sehr häufig zwei dieser Gliederungsteile in einem Stück gefertigt. Im Allgemeinen wurden Säulen aus mehreren, einzeln angefertigten Teilen zusammengesetzt.
Die einzelnen Teile sind in den Steinbrüchen wahrscheinlich zum Zweck der Gewichtsreduzierung für den Transport grob vorgearbeitet worden. Ihre Ober- und Unterseiten wurden oft jeweils mit einem viereckigen Loch in der Mitte versehen, die zunächst als Zangenlöcher zur Aufnahme des Hebewerkzeugs (Flaschenzug bzw. Baukran mit Eisenzange) und später als Dübellöcher zur festen Verbindung der einzelnen Teile dienten. Im verbauten Zustand waren sie nicht mehr sichtbar. Der Abakus wurde mit dem Hammer sowie verschiedenen Meißeln, z.B. Schräm- oder Schariereisen, bearbeitet. Die Kapitelle sind gut geglättet, die meisten haben nur wenige Pickspuren. Gerundete Werkstücke wurden zur Herausarbeitung der endgültigen Form auf der Drehbank abgedreht. Feine Drehrillen entstehen durch die Benutzung eines Drehmeißels mit abgerundeter Schneide.