Fibel mit Hülsenscharnier, gebogener bandförmiger Bügel, an der Stirnseite mit kreisrunder Vertiefung zur Aufnahme einer nicht mehr vorhandenen Einlage, rechteckiges Plättchen mit sechs rautenförmige Nielloeinlagen, Bügel fußseitig verjüngt und Querleiste, flacher, sich verjüngender Fuß mit profilierter Spitze, Reste des eisernen Befestigunsstiftes der nicht mehr erhaltenen Nadel noch vorhanden, dreieckiger Nadelhalter mit kreisrundem Loch; Bronze mit gereinigter, korrodierter Oberfläche, dunkelgrüne Patina stellenweise noch vorhanden.
Nach der Einteilung der Fibeln von Augst und Kaiseraugst durch E. Riha gehört die Fibel zum Typ 5.15 ("Nielloverzierte Scharnierfibeln und Varianten"; siehe Literatur: Riha 1979, 148-153 Taf. 42-44,1307-1324), die kreisrunde Vertiefung für eine Einlage verweist aber auf den Typ 5.16 (a.a.O. 153f. Taf. 45,1327-1351). Die typologische und auch chronologische Gleichstellung beider Typen wurde bereits von E. Riha festgestellt (a.a.O. 153). Beide Typen wurden sowohl von Soldaten, als auch von der Zivilbevölkerung getragen. Neben Männern haben auch Frauen diese Typen verwendet, worauf zierliche und kleine Fibelexemplare hindeuten. Sie finden sich in Nordgallien, am Mittelrhein, der Schweiz und einzelnen Limeskastellen. Die ältesten Exemplare stammen aus claudisch-neronischer Zeit, blieben während der gesamten zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. in Mode, vielleicht noch zu Beginn des 2. Jahrhunderts (a.a.O. 149).