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Scharnierfibel

Archäologiepark Römische Villa Borg


Herstellung: Mitte 1. bis Beginn 2. Jahrhundert n. Chr. (frühe bis mittlere römische Kaiserzeit)
in: Borg

Merkmale

Inventarnummer:
1994-7967
Anzahl:
1 Stück
Objektbezeichnung:
Scharnierfibel
Material:
Technik:
gegossen
nielliert
Maße:
Gesamt: Gewicht: 4 gr, L: 3,6 cm, H: 0,15 cm (Bügel), B: 0,7 cm (Bügel maximal), B: 1 cm (Bügelplatte), L: 1,6 cm (Fuß), B: 1,2 cm (Hülsenscharnier), H: 0,6 cm (Nadelhalter)

Beschreibung

Fibel mit Hülsenscharnier, gebogener bandförmiger Bügel, an der Stirnseite mit kreisrunder Vertiefung zur Aufnahme einer nicht mehr vorhandenen Einlage, rechteckiges Plättchen mit sechs rautenförmige Nielloeinlagen, Bügel fußseitig verjüngt und Querleiste, flacher, sich verjüngender Fuß mit profilierter Spitze, Reste des eisernen Befestigunsstiftes der nicht mehr erhaltenen Nadel noch vorhanden, dreieckiger Nadelhalter mit kreisrundem Loch; Bronze mit gereinigter, korrodierter Oberfläche, dunkelgrüne Patina stellenweise noch vorhanden.

Nach der Einteilung der Fibeln von Augst und Kaiseraugst durch E. Riha gehört die Fibel zum Typ 5.15 ("Nielloverzierte Scharnierfibeln und Varianten"; siehe Literatur: Riha 1979, 148-153 Taf. 42-44,1307-1324), die kreisrunde Vertiefung für eine Einlage verweist aber auf den Typ 5.16 (a.a.O. 153f. Taf. 45,1327-1351). Die typologische und auch chronologische Gleichstellung beider Typen wurde bereits von E. Riha festgestellt (a.a.O. 153). Beide Typen wurden sowohl von Soldaten, als auch von der Zivilbevölkerung getragen. Neben Männern haben auch Frauen diese Typen verwendet, worauf zierliche und kleine Fibelexemplare hindeuten. Sie finden sich in Nordgallien, am Mittelrhein, der Schweiz und einzelnen Limeskastellen. Die ältesten Exemplare stammen aus claudisch-neronischer Zeit, blieben während der gesamten zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. in Mode, vielleicht noch zu Beginn des 2. Jahrhunderts (a.a.O. 149).

Literatur

Riha, Emilie: Die römischen Fibeln aus Augst und Kaiseraugst (= Forschungen in Augst, 3), Augst, 1979