Fingerring, Reif aus einem ungleichmäßig breiten Band, darauf Verzierung in Form einer gekerbten Längsrippe zu beiden Seiten jeweils flankiert von einer Kerbreihe, Verzierung an wahrscheinlicher Nahtstelle des Reifes unterbrochen; schwarzes, undurchsichtiges Glas mit glänzender Oberfläche.
Fingerringe aus Glas sind bereits aus der griechisch-hellenistischen Zeit belegt. In den römischen Provinzen sind sie erst seit dem 3. Jahrhundert n. Chr. bekannt. Die Fingerringe aus schwarzem Glas waren als Nachahmungen der Exemplare aus Gagat gedacht, die im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. ihre größte Verbreitung fanden (siehe Literatur: Riha 1990, 29). Glasfingerringe waren in allen römischen Provinzen verbreitet (a.a.O. 48 Taf. 14,282-290).
In Trier wurde vor einer Häuserinsel vor dem heutigen Dom, die an einer der beiden antiken Hauptverkehrsstraßen der Stadt lag, Werkstätten für Glasschmuck gefunden. Diese Werkstätten waren ab dem ersten Drittel bis zum Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. in Betrieb und stellten Perlen, Armringe, Anhänger und Fingerringe her, vorwiegend aus dunkelblauem und schwarzem Glas, das durch Wiederverwertung von verschiedenfarbigem Glas gewonnen wurde (Cüppers u. a. 1983, 352; 353 Abb. 320; Goethert 2007).